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Silke Stokar von Neuforn
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Wolf K. •

Frage an Silke Stokar von Neuforn von Wolf K. bezüglich Recht

Sehr geehrte Frau Stokar von Neuforn,

zu Ihren Antworten an die Herren Smith und Hertrich habe ich noch ein paar Nachfragen. Ich würde mich freuen wenn Sie sie mir einzeln beantworten könnten.

- Das Schulmassaker von Dunblane wurde vom 43-jährigen Thomas Hamilton begangen. Wieso behaupten Sie es wäre ein Jugendlicher gewesen ?

- Sind Ihnen die olympischen Disziplinen z.B. "Sportpistole 25m" sowie "Schnellfeuerpistole 25m" ein Begriff ? Diese werden mit halbautomatischen Pistolen geschossen. Sind diese olympischen Disziplinen unseriös ?
Sind somit der Deutsche Olympische Sportbund und seine Schützen die z.B. in letzterer Disziplin letztes Jahr olympisches Bronze und Silber gewannen unseriös?

- Entscheiden Sie welcher Sport seriös ist?

- Sie schreiben "Ich erwarte, dass die Sportschützen anfangen, sich auf eine seriöse öffentliche Debatte einzulassen."
Tun Sie selber das auch ?
Ich bin kein Sportschütze sondern Jäger, aber alle Ihre Fragen an Herrn Hertrich
wurden mir in der letzten Zeit von Sportschützen beantwortet. Ich hatte, wie die meisten Menschen, kein Problem damit das zu verstehen. Haben Sie schon das seriöse Gespräch mit Großkaliberschützen gesucht ?

- Was genau tun Sie persönlich um Amokläufe im Allgemeinen, also auch mit Brandsätzen wie in St. Augustin oder Kraftfahrzeugen wie in Holland zu verhindern ?
Was genau tun Sie persönlich um zu verhindern das junge Menschen überhaupt so weit kommen andere mit welchem Mittel auch immer zu ermorden ?

Mit freundlichen Grüßen,

Wolf Kaiser

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Kaiser,

Sie haben recht, am 13. März 1996 hat der 43jährige Thomas Hamilton in der Dunblaner Grundschule innerhalb von wenigen Minuten 15 Erstklässler und deren Lehrerin ermordet. Bewaffnet war der Amokläufer mit zwei halbautomatischen Maschinenpistolen und zwei Revolvern. Die Waffen waren legal in seinem Besitz,Thomas Hamilton war Sportschütze. Innerhalb von kurzer Zeit sammelte die Sunday Mail 400.000 Unterschriften für ein Verbot von Waffen in Privatbesitz. Die konservative Regierung in England verbot mit dem Firearms (Amendment) Act 1997 den Kauf und Besitz großkalibriger Schusswaffen für Privatpersonen. Im Mai 1997 verbot die Labour-Regierung mit dem Firearms (Amendment) No 2 auch den Privatbesitz von kleinkalibrigen Feuerwaffen. Es gab in England keinen weiteren Amoklauf an Schulen.

Ich sehe es als meine Verpflichtung an, das Risiko für Amokläufe an Schule auch in Deutschland so weit wie möglich zu reduzieren. Die Verfügbarkeit von Waffen in Privatwohnungen muss eingeschränkt werden. Für die Anhörung zum Waffenrecht am Montag, den 15. Juni haben wir die Initiative: "Keine Mordwaffen als Sportwaffen" eingeladen. Ich werde mich weiter dafür einsetzen, dass der Besitz an Waffen in Privatwohnungen erheblich eingeschränkt wird und ich bin dafür, dass der Gesetzgeber - und das ist das Parlament - im Waffengesetz definiert, was Sportwaffen sind und wo sie gelagert werden dürfen.

Mit freundlichen Grüßen

Silke Stokar