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Silke Stokar von Neuforn
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Kenneth S. •

Frage an Silke Stokar von Neuforn von Kenneth S. bezüglich Recht

Sehr geehrte Frau Stokar von Neuforn,

vielen Dank für Ihre Antwort auf meine Frage.

Sie haben geschrieben, dass Sie sich weiterjin dafür einsetzen werdn, dass grosskalibrige schusswaffen nicht mehr als Sportgerät zugelassen werden sollen, stattdessen sollten die Sportschützen mit Laserwaffen schiessen.

Wer deffiniert eigentlich, was als Sportgerät zugelassen wird und was nicht?
Der Schiesssport ist eine sehr alte und traditionsreiche Sportart, die Sie mit Ihren Forderungen versuchen kapputt zu machen.

Wie Sie wissen, hat Deutschland eines der schärfsten Waffengesetze weltweit. Wenn die Regierung dafür sorgen würde, dass die Einhaltung der gültigen und auch mehr wie ausreichenden gesetzlichen Regelungen zur Aufbewahrung von Schusswaffen eingehalten werden, würden solche Amokläufe in der Form wie in Winnenden schwächer oder gar nicht passieren. Zumindest nicht mit einer legalen Schusswaffe.

Das Aktionsbündnis Amoklauf Winnendnen in allen Ehren und meine Trauer gilt den Opfern und deren Angehörigen, aber wir wollen nicht vergessen, dass die Tatwaffe nur verwendet werden konnte, weil der Vater von Tim K. die Waffe Rechtwiedrig im Nachttisch verwahrt hat, anstelle si emit den übrigen 14 Schusswaffen im Waffenschrank aufzubewahren.
Von der Politik hört man hierzu leider nichts. Stattdessen fordern Sie immer weitere Beschränkungen, die laut vielen Politikern auch nicht geholfen hätten.
Warum ist das so?

Mit freundlichen Grüssen
Kenneth Smith

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Smith,

eigentlich müsste meine Position zum Waffenrecht inzwischen auch für die völlig Uneinsichtigen zumindest nachvollziehbar sein. Deswegen hier noch einmal in aller Deutlichkeit meine Position. Die Schulmassaker in Deutschland wie auch in den anderen zivilisierten Ländern, ganz gleich ob England, Australien, die Niederlanden oder die USA wurden von Jugendliche begangen, die an Schusswaffen legal ausgebildet waren und die in der Privatwohnung einen einfachen Zugang zu (in der Regel) großkalibrigen Handfeuerwaffen hatten. Im schottischen Dunblane waren es 16 Kinder im Alter von fünf bis sieben Jahren, die innerhalb von wenigen Minuten getötet wurden in Winnenden endet bislang die Schreckensserie der Amokläufe an Schulen. Gemeinsam mit Eltern, mit Schülerinnen und Schülern, mit Lehrerinnen und Lehrern und mit den Angehörigen der Opfer will ich mit dieser Gefahr nicht länger leben. Nie wieder kann die Politik sich hinstellen und sagen, wir konnten diesen Amoklauf nicht verhindern. Es gibt einen Weg: Keine Waffe -- kein tödlicher Schuss. Nur, wenn der Jugendliche mit schweren Persönlichkeitsstörungen keinen einfachen Zugang zu den tödlichen Waffen hat, kann der nächste Amoklauf verhindert werden. Kein Preis kann uns dafür zu hoch sein, dass Leben unserer Kinder zu schützen. Ich will, dass Schulen angstfreie Räume bleiben, ich will die Schulen nicht in Hochsicherheitstrakte mit Waffenkontrollen umwandeln. Ich will, dass die Waffen aus den Privatwohnungen verschwinden. In England musste Dunblane geschehen, bevor es zu einem Verbot von Waffen in Privatwohnungen kam. In Deutschland muss jetzt gehandelt werden.

Mit freundlichen Grüßen
Silke Stokar