Warum gibt es viel zu wenige Behindertenparkplätze?
Durch meine Parkinson Erkrankung bin ich in zunehmendem Maße erheblich behindert. Ich habe mehrfach vergeblich versucht, einen Behindertenparkausweis zu bekommen, um mir ein wenig Beweglichkeit zu erhalten und am öffentlichen Leben teilnehmen zu können. Leider musste ich erfahren, dass dieses Ansinnen erst dann Erfolg verspricht, wenn man ohnehin nicht mehr in der Lage ist, ein Auto zu fahren. Ich habe vor zwei Jahren deshalb das Autofahren aufgegeben und benötige nun keinen Parkausweis mehr. Das Problem ist natürlich dadurch begründet, dass es einfach zu wenige Behindertenparkplätze gibt. Mein Vorschlag wäre deshalb, einen erheblichen Anteil der vorhandenen normalen Parkplätze in den Innenstädten zu Behindertenparkplätzen umzuwidmen und künftig die Vergabe von Behindertenparkausweisen weniger restriktiv zu behandeln. Dies könnte gleichzeitig dazu führen, dass die Belastung der Innenstädte durch den Individualverkehr reduziert wird. Vielen Dank und freundliche GrüßeDr. Horst G.
Sehr geehrter Herr G.,
vielen Dank für Ihre Frage, die ich gerne beantworten möchte. Ich verstehe Ihre Bedenken hinsichtlich der begrenzten Anzahl an Behindertenparkplätzen und der Herausforderungen bei der Vergabe von Behindertenparkausweisen.
Grundsätzlich liegt die Zuständigkeit für die Einrichtung von Behindertenparkplätzen bei den Kommunen, also den örtlichen Straßenverkehrsbehörden. Sie entscheiden über die Anzahl und Standorte im öffentlichen Raum unter Berücksichtigung der Straßenverkehrsordnung (StVO), ggf. weitern Verordnungen der Länder und der DIN 18040-3, die Vorgaben für barrierefreies Bauen enthält.
Ihr Vorschlag, einen höheren Anteil regulärer Parkplätze als Behindertenparkplätze auszuweisen, ist eine wichtige Anregung für die kommunale Verkehrsplanung. Ich empfehle Ihnen, dieses Anliegen direkt an die zuständige Stadt- oder Gemeindeverwaltung heranzutragen, da diese über entsprechende Anpassungen entscheidet. Gleichzeitig sollten die Vergabekriterien für Behindertenparkausweise regelmäßig überprüft werden, um sicherzustellen, dass sie den Bedürfnissen von Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen gerecht werden.
Vielen Dank für Ihre Anregungen und Ihren Beitrag zu diesem wichtigen Thema.
Mit freundlichen Grüßen
Siemtje Möller
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