Frage an Sieglinde Müller von Klaus B. bezüglich Umwelt
hallo,
wie steht ihre partei zu einer eiführung eines pfandsystemes für hundekot? wäre das eine lösung für die verschmutzten strassen spandaus?
Sehr geehrter Herr Brause,
nun, ein Pfandsystem für Hundekot ist mal etwas neues. Es ist Innovativ, könnte Arbeitsplätze schaffen und bringt das Thema in eine gewisse wirtschaftlichen Wiederverwertung, die durchaus ökologische Aspekte aufweist. Eine Entlastung der BSR sehe ich auch und gehe davon aus, dass langfristig die Kosten der Müllentsorgung sinken könnten.
Nee nee, jetzt mal im Ernst: der tägliche Hundekot in unserer Stadt von etwas 55 Tonnen (!) ist eine gesundheitliche Gefährdung, beeinträchtigt das Wachstum von Bäumen und Sträuchern, ist ein hoher Kostenfaktor in der Beseitigung, eine Belastung für uns alle und durch die „Tütenlösung“ eigentlich unnötig.
Laut dem Straßenreinigungsgesetz (StrReinG) § 8 (3) haben die Hundehalte/innen dafür Sorge zu tragen, dass ihre Hunde die Straßen nicht verunreinigt. Tja, so ist das. Aber es halten sich nicht viele dran. Nach dem aktuellen Bußgeldkatalog wären in der Regel 35 Euro Verwarnung fällig. Wenn die Bürgerämter genug Personal hätten! Aber eigentlich ist hier ein Umdenken bei den Hundehalter/innen notwendig.
Denn oft hört man das Argument, dass sie für die Beseitigung ja schließlich Hundesteuer bezahlen würden. Hier irren sie sich aber, denn die Hundesteuer wird nicht „zweckgebunden“ erhoben. Das heißt: Sie wird somit auch nicht für die Beseitigung von Hundekot ausgegeben. Was ist also zu tun?
Die „Stadt & Hund GbR“ aus Kreuzberg besuchte besuchte uns im Quartiersmanagement in der Spandauer Neustadt. Diese Gruppe geht einen Interessanten Weg. Sie versucht weg von der „Vorwurfskultur“ und hin zur Kommunikation mit den Hundehalter/innen zu kommen. (Info: http://www.stadtundhund.de/ )In Publikationen und mit interessanten Materialien informieren sie Hundehalter/innen über die belastende Problematik. Sie praktizieren also keine Frontenbildung, sondern Aufklärung. Dazu verteilen sie Hundekottüten in Kooperation mit der BSR und antifaschistischen Gruppen. Da macht es Sinn, dass die Tüten die Aufschrift besitzen: „Weg mit dem braunen Dreck!“ Auch in Spandau gibt es Straßen, die regelmäßig extrem „kontaminiert“ werden. Ob hier das massive Auftreten des Ordnungsamtes das Problem beseitigt, wage ich zu bezweifeln. „Stadt & Hund“ geben ihre Erfahrungen über ihre Lösungswege gerne weiter. Ihr Konzept Weg von Strafe- hin zur Einsicht gefiel mir und: Sie haben Erfolge in Kreuzberg!
Ich könnte mir eine „Spandauer Hundetüte“ unter dem Motto: „Spandauer sind tierlieb“ vorstellen. Vielleicht könnten wir das im Gesundheitsressort ansiedeln und so finanzieren. Ein Versuch wäre es Wert.
Ich hatte einen Hund der SOS Hundehilfe in Pflege. Für mich war die Tüte selbstverständlich. Die Beseitigung von Pettys Geschäft dauerte keine 7 Sekunden.
Mit freundlichen Grüßen
Sieglinde Müller