Frage an Siegfried Tittmann von Hans-Dieter S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Herr Tittmann,
die DVU plakatiert unseren ganzen Stadtteil mit Plakaten dicht. Über deren Inhalt mag man ja denken, was man will, aber mich würde schon interessieren, warum die DVU ihren Sitz im Huchtinger Beirat nicht wahrgenommen hat? Die gewählte Vertreterin war nur zu Beginn der Periode einmal anwesend und danach nie wieder! Ist das Bürgervertretung im Sinne der DVU?
Hochachtungsvoll
Schwalbe
Sehr geehrter Herr Schwalbe,
es tut mir leid, wenn die DVU-Plakate Sie stören.
Ich bitte Sie aber, sich auch einmal für einen Moment in unsere Situation zu versetzen:
- Das Stadtamt Bremen räumte laut einem Bericht der Nordsee-Zeitung vom 22..3.2007 ein, „dass der DVU das Aufstellen von Stellschildern erst ab sechs Wochen vor der Wahl erlaubt wurde, den anderen Parteien aber schon acht Wochen vor dem Wahltag“.
- In Bremerhaven lag der DVU 12 Stunden vor Beginn der Wahlplakatierung zur Bürgerschaftswahl die lange vorher beantragte Erlaubnis zur Anbringung von Wahlplakaten im Stadtgebiet Bremerhaven immer noch nicht vor.
- Die DVU musste erst eine gerichtliche Anordnung erwirken, damit sie am 6.. Mai in der Stadthalle Bremerhaven eine Wahlveranstaltung durchführen kann.
- WESER-KURIER und Bremer Nachrichten lehnen es ebenso wie die Nordsee-Zeitung ab, Inserate der DVU zur Bremischen Bürgerschaftswahl am 13. Mai 2007 abzudrucken.
- Als am 13. April im Festsaal der Bremischen Bürgerschaft der Wahl-O-Mat vorgestellt und eröffnet wurde, waren die Spitzenkandidaten der DVU nicht eingeladen worden, um sich und ihr Programm zu präsentieren. Hierzu eingeladen waren nur die Spitzenkandidaten anderer Parteien, die nicht einmal alle in der Bremischen Bürgerschaft vertreten sind.
Angesichts dessen, dass wir uns die relativ wenigen Möglichkeiten, uns gleichberechtigt zu äußern, oft auch noch auf dem Rechtsweg erkämpfen müssen, wird vielleicht verständlich, dass wir diese Ausdrucksmöglichkeiten intensiv nutzen, um den erneuten Einzug in die Bürgerschaft in Fraktionsstärke zu sichern.
Zu Ihrer Frage, warum die gewählte DVU-Vertreterin im Huchtinger Beirat nur zu Beginn der Wahlperiode ihren Sitz wahrgenommen hat, muss ich Ihnen mitteilen, dass sie schwer erkrankt ist und aufgrund von Diabetes, Gleichgewichtsstörungen und weiteren Leiden nicht mehr zur Ausübung des Mandats in der Lage war. Leider hatte sie keinen Nachrücker.
Wie ich Bürgervertretung im Sinne der DVU verstehe, habe ich in den 16 Jahren, seit ich erstmals in die Bremerhavener Stadtverordnetenversammlung gewählt wurde, deutlich gemacht.
Mit freundlichen Grüßen
Siegfried Tittmann