Warum wird aus Ihrer Sicht seitens der Regierung Fhain/Krzbg und des Berl.Senats zuwenig gegen die Verführung psych. labiler Menschen zu harten Drogen getan, anstatt diese bestmöglich zu schützen?
Sehr geehrte Frau A.
vielen Dank für Ihre Frage. Aus meiner langjährigen Erfahrung mit der Drogenproblematik als auch dem Umgang mit unterschiedlichen Rucksackberlinern und 30 Fernreisen würde ich wie folgt analysieren:
Viele politisch engagierte Menschen streben gesellschaftliche und finanzielle Anerkennung ihres jahrelangen ehrenamtlichen Einsatzes in einer Partei an durch eine politische Aufstellung für die Bezirksverordnetenversammlung, das Abgeordnetenhaus, den Deutschen Bundestag oder das Europaparlament. Um dies zu erreichen, werden möglichst viele Stimmen benötigt. Erst innerparteiliche für die Aufstellung, anschließend diejenigen von Wahlberechtigten. Leider wird sowohl innerparteilich als auch auf Wahllisten eher nach folgenden Kriterien aufgestellt: Bekanntheitsgrad, Fotogenität, Doktortitel, Soft Skills. Es macht für eine Politkarriere also Sinn, möglichst viel zu twittern und Parteifreunden als auch Bürgern nach dem Mund zu reden. Persönlich suche und finde ich in ALLEN Parteien vernünftige Akteure, mit denen man Lösungen für komplexe Problemstellungen ausarbeiten kann. Deswegen erwarte und erbitte ich von Wählern, ihre Erststimme vernünftigen Personen zu geben, die auch mal die eigenen Parteiprogramme zumindest auszugsweise hinterfragen.
Ich war vor zwei Wochen in einem musikalischen Gymnasium mit allen anderen Kandidaten eingeladen. Musikalische Kinder sind besonders gefährdet, auf illegalen Substanzen hängen zu bleiben, weil sie zwei Gehirnhälften benutzen. In der ARD-Mediathek gibt es eine Dokumentationsserie "Drogenrepublik Deutschland". Interviewt wurde ein erkrankter Mann, der in der Straße der Schule legales LSD anbietet. Er nutzt hierzu eine Gesetzeslücke im Psychoaktive-Stoffe-Gesetz, welches bei geringen Abweichungen der Zusammensetzung einer Substanz den langen Verbotsprozess von vorne abrollen muss. Weil ich die Jugendlichen in der Schule davor warnte, beeilten sich die kluge Kandidatin der FDP und der Kandidat der CDU, ihren Wunsch nach Legalisierung von Cannabis zu bekräftigen. Sie wollten höchstwahrscheinlich damit cool wirken bei den Erstwählern. Es scheint ihnen nicht bewusst zu sein, dass sie mit dieser Verharmlosung musikalische junge Menschen gefährden. Drogen können nicht gefahrlos ausprobiert werden, weil dadurch das Suchtgedächtnis aktiviert wird. Was Neurologen 14 Semester studieren, können Politiker nicht in einem Satz entscheiden. Sie hätten ihre Leistungen und Positionen niemals mit Drogenkonsum erreicht.
Das zweite Problem besteht aus mangelnder interkultureller Kompetenz. Man empfindet kein Mitleid mit farbigen Einwanderern, sondern behandelt sie gleichwertig. Wie Kunden im KaDeWe. Sonst wäre es positiver Rassismus. Dies gilt natürlich auch bei Delikten. Wenn ich eine Straftat bemerke, spielt es doch keine Rolle, woher die Täter stammen oder wie sie aussehen. Ich denke an die Opfer und Auswirkungen. Dealer im öffentlichen Straßenraum sind nicht illegale Einwanderer. Sie sind im Asylstatus sogar etwas besser gestellt als HartzIV Empfänger (https://de.wikipedia.org/wiki/Asylbewerberleistungsgesetz). Als mein Mann vor 30 Jahren unberechtigt seinen Berlin-Urlaub verlängerte, musste er sich Gedanken machen, wie es für ihn weitergeht. Seine Gedanken waren ehrenhaft, obwohl er eine arme Familie in seinem Heimatland hatte. Er dachte an eine richtige Familie, Ausbildung und Arbeit. Nicht nur als Katholik. Es hat doch sehr viel mit Charakter zu tun, in einem wohlhabenden Land Drogen verkaufen zu wollen an Kinder von Gastgebern, welche mit ihren erarbeiteten Steuern Wohnung, Kleidung und Nahrung des Aufenthaltes finanzieren.
Reicht für heute.
Sibylle Schmidt