Frage an Sibylle Schmidt von Wolfgang K. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrte Frau Schmidt,
für welche schulpolitischen Maßnahmen würden Sie plädieren, damit sich die mangelhafte Disziplin und Lernbereitschaft vieler Schüler - besonders in "Problembezirken" - verbessert?
Lieber Wolfgang,
seit 50 Jahren wird das Schulsystem verbessert. Nach 50 Schuljahren (meine plus die dreier Kinder) gäbe es einige kleine Ideen. Zunächst ist es gut, auf mehreren Wegen zum Abitur zu gelangen. Cracks müssen gefördert aber nicht gestresst werden. Sie allein geben das Tempo vor. Spätzünder müssen gefördert und gefordert werden. In Lateinamerika gibt es in jedem Fach A, B und C Kurse. Jedes Halbjahr wird neu gewürfelt. Die räumliche Nähe zu anderen Gruppen bleibt auf dem Schulhof. Jungen könnte mehr Schriftsprache und Ordnung abverlangt werden. Saisonale Ernährung und Schlaf tragen zu einem Längenwachstum bei. Jungen können wieder zu Männern erzogen werden, die Verantwortung für eine Familie übernehmen wollen und können. In 30 bereisten Ländern hat sich niemand geschämt, wenn die Mutter auf den Schulhof kam. In deutsch-spanischen, polnischen, italienischen und portugiesischen Schulen in Berlin ist so ein Verhalten völlig unbekannt. Kinder werden verwöhnt und bis zur Klassentür gebracht. Eltern schwatzen und spielen mit den Kindern auf dem Schulhof Fußball. Alle passen auf alle auf. Keine Gewaltvorfälle in zehn Jahren. Es gibt einen regelrechten Run auf Schulen mit Katholiken - auch von Lehrkräften. Mütter werden verehrt für gutes Essen und eine schöne Wohnsituation. Der Unterricht ist heiter. Themen werden witzig aufbereitet. Schüler bekommen humorvolle Beispiele für bessere Merkfähigkeit.
Eltern sollte zur Anmeldung ein Schulgesetz und die Berlin-Brandenburger Mobbingfibel ausgehändigt werden, damit negative Gruppendynamik gleich erkannt wird. Das spart Kummer und Schlimmeres (Suizid und Amok). Egal ob das Kind gut oder schlecht ist, Sie müssen mit ihm alle Schulbücher durchlesen. Zeitnah, aber nie im voraus, damit der Unterricht spannend bleibt. Das Kind liest den Text, Sie übersetzen Satz für Satz. Dann lesen Sie abwechselnd die Übungen. Sie beginnen mit dem Beispiel. Jeden Abend eine Stunde. Entspannt im Liegen. Das Fach richtet sich nach der nächsten anstehenden Klassenarbeit. Schulbücher sind heutzutage spannend und aufschlussreich. Sie machen auch Erwachsenen Spaß. Es ist garantiert etwas Wissenswertes dabei. In den Ferien nehmen sie die Bücher mit nach Hause. Eine Stunde. Es wird zum Ritual. Wissen und Lesen werden in ihrer Familie selbstverständlich. Wenn ein Kind mit dem Stoff mitkommt, zeigt es keine Verhaltensauffälligkeiten.
Es gibt viel mehr Wissen. 13 Schuljahre sollten ein entspanntes Lernen ermöglichen. Elternkredite für obligatorische Notebooks in Schulen auch. Schulen müssen renoviert, sauber und umzäunt sein für Gutes Feng Shui. Rauchverbot. Verlassen des Schulgebäudes ist untersagt in Zeiten von Drogen und Terror. Ein Wechsel sollte problemlos möglich sein. Und zwar für die Aggressoren, nicht zuvorderst die Opfer. Probleme sollten unkompliziert und rasch von drei Vertrauenslehrern/-innen geregelt werden, weil Sozialpädagogen oft Lehrerschaft, Schüler und Eltern untereinander ausspielen, um ihren Stellenerhalt zu sichern. Grundsätzlich müssen kleine Kinder vor Lehrern geschützt und Lehrer vor großen Kindern geschützt werden. Lehrkräfte brauchen Unterstützung, wenn sie nach vielen Berufsjahren Gruppendynamik und Aggression nicht mehr viel Substanz entgegenzusetzen haben. Bei Gewaltvorfällen sollte immer ein zugewiesener und ausgebildeter Polizeibeamter gerufen werden, der Gewaltvorfälle mit Kindern und Eltern bespricht. Auf keinen Fall mit der Schulleitung, die auf ihren Ruf bedacht ist. Ein Länderranking und unbewusste Entscheidungen für das vorherrschende Sinusmilieu des Bezirks sind unbedingt zu vermeiden.
Herzlichen Gruß
Sibylle