Frage an Sibylle Schmidt von Rainer T. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Schmidt,
In Ihren politischen Grundsätzen schreiben Sie: "Eine gesteuerte Einwanderung unterstützt die demographischen Grundsätze für inneren Frieden durch innere Zufriedenheit".
Da mir dieser Satz zu euphemistisch ist, bitte ich um nähere Erläuterung.
Mit freundlichen Grüßen
RAINER TUSCHINSKI
Lieber Rainer,
sehr gerne. Die Bevölkerungswissenschaft ist ein Studienfach, deren Absolventen in Deutschland viel zu selten an Schaltstellen eingesetzt werden. Dabei meine ich nicht das Schlagwort des demographischen Wandels, welches jahrelang in aller Munde war. Es kann wohl ohne mathematische Beweisführung behauptet werden, dass wir nicht immer älter werden. Irgendwann ist sehr viel Platz. Ich möchte vielmehr staatlich eingesetzte Demographen auf Vorträgen und in Interviews hören, die harmonische innenpolitische Lösungen berechnen. Als Beispiel sei der Stadtplanungsausdruck der „strapazierten Nachbarschaften“ genannt. Dabei geht es um eine Vermietung von Wohnraum in internationalen Bezirken an möglichst viele unterschiedliche Nationalitäten in einem Gebäude/Kiez. Möglichen Interessenkonflikten und kontroversen Gruppen wird durch eine solche Strategie vorgebeugt.
Die Demographie hat auch Grundsätze des Zusammenlebens erkannt und beschrieben. Um Spannungen in der Bevölkerung zu vermeiden, muss die Ursprungsbevölkerung eines Landes immer in der Mehrheit bleiben. Unter den Einwanderernationen darf - erst mal rein nach Zahlen - keine dominieren. Auch durch Verhalten darf keine Einwanderernation eine andere unterdrücken. In den USA gibt es eine Green Card. Jährlich wird berechnet, wie sich die Bevölkerung entwickelt und aus welchen Ländern Fachkräfte, Hochbegabte, Millionäre und Models ;-) einreisen dürfen. In Städten lebt es sich internationaler. Auf dem Lande bleibt es ursprünglich. Länder, welche die arrangierte Ehe pflegen, sprengen ein Einwanderungssystem. Deswegen wird in klassischen Einwanderungsländern wie in Kanada, aber auch in armen Ländern wie Peru für jede andere Nation mit berechneten Einwanderungskontingenten gegengesteuert.
Wenn zum Beispiel an der Grenze zu Peru in Chile die Erde bebt, und viele Menschen in Chile ihre Häuser verlieren, würden sich Obdachlose auch jenseits der Landesgrenzen in Sicherheit bringen. Ein solcher massenhafter Grenzübertritt wäre wie bei Flucht durch Vertreibung nicht illegal. Allerdings würden die Betroffenen nur eine Duldung erhalten und nach und nach zurückgehen müssen. Es ist enervierend, wenn Politiker aller Parteien den maximalen Standpunkt einfordern, um sich mittig zu einigen. Ein Lösungswettbewerb spart Diskussionszeit. Wir brauchen unterschiedliche Fachleute in der Innenpolitik.
Herzlichen Gruß
Sibylle