Frage an Sibyll Klotz von Karin E. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Klotz,
im heutigen Tagesspiegel habe ich gelesen, dass Herr Pflüger anscheinend seine Fragen bei „Kandidatenwatch“ durch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen seines Bundestagsbüros beantworten lässt. Nun interessiert es mich, wie die anderen Parteien dies machen. Beantworten Sie und die anderen Kandidaten und Kandidatinnen der Grünen die Fragen denn selbst? Ist es nicht Sinn und Zweck von Kandidatenwatch, dass ich als Wählerin die Positionen der Kandidaten und Kandidatinnen kennen lerne, um mir ein Bild von den Personen machen zu können, die mich vertreten möchten? Ansonsten kann ich ja gleich die Mitarbeiter Ihrer Partei befragen.
Vielen Dank für die Beantwortung.
Karin Ebert, Neukölln-Britz
Sehr geehrte Frau Ebert,
natürlich lasse ich mich manchmal auch bei der Beantwortung einiger Fragen unterstützen, vor allem wenn es stark in fachliche Details geht, zu denen ich nicht auskunftsfähig bin. Die meisten Fragen beantworte ich allerdings selbst und tue dies auch in der Regel nicht durch das Kopieren von Satzbausteinen aus dem Wahlprogramm!! In jedem Fall sollte die Kandidatin/der Kandidat aber wissen, was da so in ihrem oder seinem Namen rausgeht!
Eine Verwechslung der Familien Aydin und der Familie Sürücü (wie sie durch Herrn Pflüger bzw. seine Mitarbeiterin geschehen ist) wäre allerdings weder mir noch irgendeiner grünen Kollegin passiert, denn das Schicksal der Familie Aydin hat uns hier sehr beschäftigt und wir waren sehr intensiv bemüht, die Familie vor der Abschiebung zu schützen, was uns leider nur begrenzt gelungen ist. Herr Pflüger hat in dieser Frage leider keine christliche Nächstenliebe walten lassen und nicht auf unserer Seite und der Seite der Aydins gestanden. Das Schicksal von bzw. der Mord an Hatun Sürücü hat uns ebenfalls sehr beschäftigt und auch die Frage, welche Rolle die Familienmitglieder Sürüci dabei gespielt haben. Dass die Schwester das Sorgerecht für das Kind von Hatun Sürücü beantragt hat, findet aus wohl verständlichen Gründen nicht unsere Unterstützung. Deshalb ist es mir völlig unverständlich, wie man den sog. Ehrenmord an Hatun Sürücü und das Schicksal der Aydins verwechseln kann.
Mit freundlichen Grüßen schließe ich diese selbstgeschriebene Mail
Sibyll Klotz