Frage an Sibyll Klotz von F.L. B. bezüglich Gesundheit
Gesundheit ist ein Menschenrecht. Jeder Mensch hat das Recht auf Leben, körperliche Unversehrtheit und optimale Gesundheit.
Explodierende Gesundheitskosten und steigende Lohnnebenkosten sind die wichtigsten Faktoren für Massenarbeitslosigkeit und wirtschaftliche Stagnation. Daraus ergibt sich, dass die grundsätzliche Umstrukturierung des Gesundheitswesens Voraussetzung für die Lösung der sozialen Probleme unserer Zeit ist, insbesondere die Beseitigung der Massenarbeitslosigkeit. Um diese Probleme zu beseitigen, ist es unabdinglich, eine sorgfältige Analyse der bestehenden Missstände des gegenwärtigen Gesundheitswesens vorzunehmen.
Unser Körper wird als Marktplatz einer Investment-Industrie missbraucht, die Krankheiten als Märkte für patentierte Medikamente und Konzernprofite ausweitet.
Das Gesundheitswesen ist unter öffentliche Kontrolle zu stellen und so eine wirksame, nebenwirkungsfreie und kostengünstige Gesundheitsversorgung für alle Menschen möglich zu machen.
Die Beendigung des Pharma-Geschäfts mit der Krankheit ist eine Voraussetzung zur Ausmerzung von Krankheiten. Diese klaren Maßnahmen werden Millionen Menschenleben retten und Milliarden Euro an Gesundheitskosten sparen.
Wie ist Ihre Meinung zu dieser Problematik?
F.L.Beyer
Hallo Herr oder Frau Beyer,
ich teile Ihre Auffassung, dass Gesundheit ein sehr wichtiges Gut für alle Menschen ist. Bündnis 90 / Die Grünen stehen für einen ganzheitlichen Gesundheitsbegriff, der vor allem auf Prävention und Vorsorge setzt und die konkreten Lebens- und Arbeistbedingungen der Menschen beinhaltet. Wir betrachten einen besseren Umweltschutz, mehr Rechte für VerbraucherInnen als ganz zentrale Voraussetzungen für eine gesunde Lebensführung. Eine wichtige Rolle spielen auch die Gesundheitsvorsorge am Arbeitsplatz bzw. der Zusammenhang von dauernder Arbeitslosigkeit und Krankheit. Deshalb fängt grüne Gesundheitspolitik nicht erst an, wenn die Menschen krank sind. Die Vermeidung von Krankheiten, und zwar von Kindesbeinen an, hat oberste Priorität. Deshalb haben wir uns in den vergangenen Jahren dafüpr eingesetzt, dass Krankheiten durch Rauchen, Bewegungsmangel und falsche Ernährung gar nicht erst entstehen. Außerdem setzen wir auf eine bessere Verzahnung von stationärer und ambulanter Behandlung.
Wir wollen, dass alle Menschen die medizinisch notwendige Versorgung erhalten, die sie benötigen, unabhängig vom Einkommen ihrer sozialen Herkunft oder dem Geschlecht. Um die Kranken- und Pflegeversicherung auf der Einnahmeseite dauerhaft zu stabilisieren und um alle entsprechend ihren Möglichkeiten daran zu beteiligen, wollen wir eine Bürgerversicherung einführen, in die alle einzahlen. Die Beitragsbemessungsgrenze wollen wir maßvoll anheben. Eine Gesundheitsprämie wie die CDU das will und bei der die Verkäuferin genau so viel einzahlt wie der Geschäftsführer des Kaufhauses lehnen wir ab. Aber auch auf der Ausgabenseite bedarf es struktureller Veränderungen (und zwar jenseits von Leistungskürzungen) , Monopole sollen aufgebrochen und der Wettbewerb zwischen den Kassen erleichtert werden.
Freundliche Grüße Sibyll Klotz