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Seyran Papo
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Frage von Christian L. •

Frage an Seyran Papo von Christian L. bezüglich Verbraucherschutz

Sehr geehrte Frau Seyran Papo

ich habe eine Frage an Sie zum Thema : Eintrittspreise auf der Kieler Woche

Erstmalig werden Eintrittspreise auf der Kieler Woche verlangt mit dem Argument des Veranstalters, mehr Qualität und Sicherheit zu leisten. Doch entspricht dieses Argument den Tatsachen, oder soll jetzt Schritt für Schritt eine nicht mehr kontrollierbare Kommerzialisierung von Musikkonzerten auf der Kieler Woche ihren Anfang gefunden haben ? Befürchten auch Sie, wie viele Teile der Bevölkerung, dass sich der Charakter der Kieler Woche verändern wird und zukünftig Schritt für Schritt für jedes einzelne Konzert Eintritt bezahlt werden muss ? Wie stehen Sie als Partei und wie stehen Sie persönlich zu dieser neuen Entwicklung ? Ich bitte Sie um eine klare Antwort !

Christian Lindenau

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Lindenau,

die Erhöhung der Einnahmeseite, statt Verringerung von immer mehr kommunalen Leistungen und Personalabbau, ist zwar eine Forderung der LINKEN zur Verbesserung der kommunalen Finanzen. Offenbar hat SPD-Albig hier aber mal wieder etwas völlig verkehrt verstanden, wenn er glaubt, die Kieler Woche noch weiter dem Kommerz ausliefern zu müssen, um den städtischen Haushalt zu retten.
Die Kieler Woche ist traditionell ein Volksfest aller Bürgerinnen und Bürger, egal, welchen Alters, welcher Herkunft und in welcher sozialen Situation sie sich gerade befinden. Seit einigen Jahren wird aber schon kritisiert, dass ein Besuch der Kieler Woche für unzählige Menschen nicht mehr finanzierbar ist, insbesondere für Familien mit Kindern.
Ein Grund dafür ist, dass die Stadtverwaltung selbst die Standbetreiber mit astronomischen Standgebühren zur Kasse bittet und, dass die Stadt immer mehr Aktivitäten an professionelle Eventveranstalter abgibt, deren erstes Ziel natürlich ausschließlich die Gewinnmaximierung ist.
Vor diesem Hintergrund ist es nur logisch, dass nun erstmals versucht wird, beliebte Open-Air-Veranstaltungen mit einem Eintrittspreis zu belegen. Die jetzt bekannt gewordenen 5-7 € sind sicher nur ein erster Versuchsballon, um dann in den Folgejahren die Preise auf das, für Veranstaltungen dieser Art, leider übliche Niveau zu heben. Dadurch wird gerade jenen Bürgerinnen und Bürgern, die schon jetzt den Cent 3 x umdrehen müssen, die so wichtige Teilhabe an Kultur noch unmöglicher gemacht.
Wer dubiose Wettanbieter als Hauptsponsoren der Kieler Woche hofiert, der denkt sicher auch schon daran, eines Tages selbst die Kinderaktivitäten auf der Krusenkoppel kommerziellen Interessen zu opfern: Hüpfen bei McDonalds, Eierlaufen bei Kinderschokolade oder so ähnlich…. grauenvolle Vorstellung.
In meinem Bekanntenkreis haben viele schon jetzt die Nase voll, sich dem Kommerz hinzugeben; haben den Spaß an der Kieler Woche schon längst verloren.
Wenn man die öffentlichen Haushalte ernsthaft sanieren will, muss man sich endlich trauen, diejenigen anzufassen, die über das große Geld verfügen: Banken, Versicherungen, Konzerne und Milliardäre.
Meine Forderung und die meiner Partei DIE LINKE ist: Kieler Woche frei für alle

Herzliche Grüße
Seyran Papo

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