Frage an Serkan Tören von Yannic B. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Tören,
am 17.01.2013 stimmt der Bundestag über folgenden Antrag der Linken ab.
"Legalisierung von Cannabis durch Einführung von Cannabis-Clubs"
Ich wüsste gerne ob Sie sich bereits mit dem Thema auseinander gesetzt haben und ob Sie schon wissen wie Sie abstimmen werden.
Wir benötigen in diesem Bereich einen wirksamen Jugendschutz, denn aktuell gibt es keinerlei Kontrolle der Abgabe. Dies würde sich z.B. durch kontrollierte Abgabestellen realisieren lassen, die zusätzlich auch noch Steuern in die leeren Kassen spülen könnten.
Alternativ besteht natürlich auch die Möglichkeit die die Linken vorantreiben, Cannabis in geschlossenen Vereinen an zubauen und nur den volljährigen Mitgliedern auszuhändigen.
Letzendlich liegt mir dieses Thema als Freier Bürger am Herzen, da jeder sich und andere mit Alkohol, Tabak oder z.B. fettigen Lebensmitteln schaden darf aber nicht mit Cannabis. Dabei ist erwiesen das Alkohol und Nikotin (beides Nervengifte) gefährlicher sind als Cannabis.
Auch medizinisch kann Cannabis hilfreich sein, dies zeigen einige Studien z.B. zur Behandlung von Spastika, Appetitlosigkeit und zur Schmerzlinderung. Auch die Pharmaindustie ist mittlerweile auf die Wirkstoffe aufmerksam geworden Stichwort Sativex.
Immer wieder werden auch Psychosen die durch Cannabis ausgelöst werden als Grund gegen die Legalisierung angeführt. Ja es ist wahr, Cannabis kann Psychosen auslösen aber ein wichtiger Fakt wird dabei gerne verschwiegen, denn Cannabis kann Psychosen nur auslösen wenn eine genetische Unverträglichkeit besteht. Diese liegt bei rund 1% der Menschen vor. Sollten in der Familie bereits psychotische Erkrankungen vorliegen sollte man die Finger vom Cannabis lassen den anderen 99% sollte man es selbst überlassen ob sie Cannabis konsumieren wollen oder nicht.
Wenn Sie sich bereits festgelegt haben wie Sie abstimmen werden, würde ich mich sehr über eine Begründung Ihres Standpunktes freuen.
Mit freundlichem Gruß
Sehr geehrter Herr Behncke,
ich werde gegen den Antrag der Linken zur Einführung von Cannabis-Clubs stimmen - genau wie sehr wahrscheinlich auch die Abgeordneten der Union und der SPD.
Die FDP-Fraktion unterstützt grundsätzlich eine Entkriminalisierung des gelegentlichen Cannabis-Konsums in Deutschland. Daher haben wir Cannabis als Arzneimittel freigegeben, was Schmerzpatienten zugutekommt. Wer nur selten Cannabis konsumiert, den sollte der Staat nicht mit seiner ganzen Härte strafen. Hier müssen wir Wege finden, die praktikabel sind und die Sicherheitsbehörden und Gerichte nicht unnötig belasten.
Den Vorschlag der Linkspartei, Cannabis in Clubs zu legalisieren, halte ich für wenig zielführend. So sichert die Abgabe an Volljährige in Clubs keineswegs, dass die Drogen durch die Clubs nicht noch leichter an Minderjährige weitergereicht oder sogar verkauft werden können. Eine notwendige Aufklärung über die Risiken von THC, die mit den Jahren zugenommen haben, würde in privaten Clubs zudem wohl auch unter erschwerter Bedingungen stattfinden.
Der Umgang mit Cannabis muss von der Politik sorgfältig abgewogen werden. Die Diskussion ist sicherlich noch nicht an ihrem Ende. Die Vorstöße der Linken, die letztlich alle Drogen - ganz gleich ob hart oder weich - freigeben wollen, sind jedoch wenig durchdacht und in der Diskussion keine große Hilfe.
Mit freundlichen Grüßen,
Serkan Tören