Mit welchen Maßnahmen würden Sie die Impfquote im Erzgebirgskreis - Land der Verschwörungsdichter und Leerdenker - erhöhen?
Sehr geehrte Frau Pfeiffer,
vielen herzlichen Dank für Ihre Frage, die ich sehr gern in der Sache beantworte. Bedauerlicherweise ist es so, dass der Freistaat Sachsen mit einer Impfquote von derzeit 50,6 Prozent vollständig geimpfter Personen das Schlusslicht unter allen 16 Bundesländern ist (Stand: 23.08.2021). Zudem rangiert das Erzgebirge am unteren Ende der Skala innerhalb Sachsens.
Nach meiner Beobachtung ist die geringe Impfquote unter anderem auf eine unzureichende Kommunikation auf Bundesebene zurückzuführen. Die Große Koalition hat es nicht vermocht, die Kommunikation während der ersten Welle der Pandemie in den darauffolgenden Monaten fortzuführen. Die unzureichende Kommunikation von Bundesgesundheitsminister Spahn während der Auslieferung der Impfstoffe war ein erhebliches Versäumnis der letzten Monate.
Aus meiner Sicht lässt sich die Impfquote mit lebensnahen Angeboten verbessern: Mit Impfbussen in den Regionen, aber auch zeitlich begrenzten Impfaktionen. Vorbild kann der Landkreis Düren sein, der zusammen mit Gastronomen die „Lange Nacht des Impfens“ entwickelt hat. Mit der Impfung im dortigen Impfbus ist ein Freigetränk verbunden. Solche Angebote sind ebenso wie stattfindende Impfaktionen in Stadien ein wesentlicher Baustein, um ein Hineinschlittern in eine vierte Welle noch abzuwenden.
In der Hoffnung, Ihre Frage umfassend beantwortet zu haben, verbleibe ich
Mit freundlichen Grüßen
Sebastian Walter