Gibt es Fortschritte bei der Frage der Einführung eines Bachelors im Jurastudium?

Sehr geehrter Herr L.,

vielen Dank für Ihre Anfrage! Die grüne Fraktion fordert die Einführung des integrierten Bachelor an der Universität Halle-Wittenberg schon seit längerem, weil wir - auch nach umfassender Konsultation mit Betroffenen (Fachschaftsrat, iur.reform etc.) - zu dem Schluss gelangt sind, dass beim Jura-Studium umfassender Reformbedarf besteht. Im Sommer vergangenen Jahren haben wir deshalb einen Antrag in den Landtag eingebracht, sich auf Bundesebene für eine umfassende Reform des juristischen Studiums und der Ausbildung einzusetzen. Darüber hinaus haben wir kurzfristigere Maßnahmen gefordert, denn die umfassenden Studien und Umfragen zeigen, dass die psychische Belastung der Studierenden zu hoch sind. Ein Integrierter Bachelor ist Teil dieser Sofortmaßnahmen: https://padoka.landtag.sachsen-anhalt.de/files/drs/wp8/drs/d2770gan.pdf

Die Universität Halle hat Interesse an der Einführung bekundet und ist dabei, die Voraussetzungen zu prüfen. Sie befindet sich hierzu in engem Austausch mit den Studierenden. Die Modalitäten des Integrierten Bachelors werden von der Universität selbstständig entwickelt, es gilt hier die Hochschulautonomie. Wir würden es begrüßen, wenn allen immatrikulierten Studierenden der Rechtswissenschaft eine Anrechnung der erbrachten Leistungen ermöglicht wird, auch rückwirkend!

Wir setzen uns zudem dafür ein, dass der integrierte Bachelor so bald wie möglich eingeführt wird. Dies kann jedoch nur gelingen, wenn die Universität über ausreichend personelle und finanzielle Mittel verfügt. Wir sehen hier klar die Landesregierung in der Verantwortung, eine entsprechende Summe im nächsten Haushaltsentwurf anzusetzen.

Anbei zum aktuellen Stand auch eine Kleine Anfrage meines Kollegen Olaf Meister, dem Hochschulpolitischen Sprecher unserer Fraktion: https://padoka.landtag.sachsen-anhalt.de/files/drs/wp8/drs/d4486gak.pdf

Ich hoffe, diese Auskünfte helfen Ihnen weiter. Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen und melden Sie sich gerne mit weiteren Fragen.

Sebastian Striegel