Beim Lehrermangel müssen Fakten auf den Tisch. Lehrer, Eltern und Kinder haben das Recht auf Transparenz. Was tun Sie konkret, um die Situation in unserem Wahlkreis zu verbessern?
Sehr geehrter Herr D.,
der Lehrermangel hat sich zuletzt in vielen Regionen immer weiter verschärft. Dies ist besonders frustrierend, denn hier werden bereits unseren Schulkindern erste Hürden in den Weg gelegt. Ein Zustand, der dringend abzustellen ist. Viele Instrumente und Ansatzstellen im Bereich der Schul- und Bildungspolitik liegen zunächst im Kompetenzbereich der Länder. Somit darf ich Sie bei Interesse auch auf die Initiativen der AfD-Landtagsfraktionen verweisen, natürlich allen voran auf jene der Kollegen im Landtag von Rheinland-Pfalz.
Aber auch im Zuständigkeitsbereich des Bundes setzte unsere AfD-Fraktion erst kürzlich ein Zeichen gegen den Lehrermangel. Die Initiative meiner bildungspolitischen Fachkollegen mit dem Titel „Lehrermangel konsequent bekämpfen“ (Drucksache 20/2599) unterstützte ich selbstverständlich ausdrücklich. Darin forderte unsere Fraktion die Bundesregierung auf, gemeinsam mit den Bundesländern einen "Qualitätspakt Schule" zu schließen, der eine ganze Reihe von Maßnahmen zur Bekämpfung des Lehrermangels umfassen sollte.
So forderte die AfD-Fraktion etwa eine Aufstockung der Lehramtsstudiengänge, insbesondere für die mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächer sowie Erleichterungen hinsichtlich der Zugangsvoraussetzungen für das Lehramtsstudium im Bereich Sport.
Ferner umfasste das Maßnahmenpaket u.a. vorgesehene Ausschreibungen von Stipendien an den Universitäten für Mangelfächer, mehr Werbung an den Universitäten für einen Wechsel von Studenten in ein Lehramtsstudium, die Aufstockung der Referendarplätze in den Studien- und Ausbildungsseminaren, insbesondere für mathematisch-naturwissenschaftliche Fächer sowie die Aufstockung des Lehrpersonals an Schulen, um den chronischen Unterrichtsausfall zu reduzieren.
Dazu sah der Antrag auch höhere Zuweisung von Planstellen vor sowie eine deutliche Reduzierung des Einsatzes von Lehrern in unterrichtsfremden Tätigkeiten wie z. B. in der Radikalinklusion oder im Ganztag und generell eine deutliche Entlastung der Lehrer von bürokratischen Tätigkeiten, etwa durch Abschaffung unsinniger Konferenzen.
Zur Erhöhung der Personalreserven sollte auch die Verbesserung der Möglichkeiten von sogenannten Quer- und Seiteneinsteigern im Lehramtsberuf (ausgenommen für das Fach Sport) erörtert werden. Außerdem forderte die AfD-Fraktion die Aussetzung der Zuverdienstgrenze für pensionierte Lehrkräfte, damit diese in genau dem Stundenmaß eingesetzt werden können, wie es ihnen selbst möglich und der Unterrichtsversorgung dienlich ist. Überdies sah das Maßnahmenpaket die Finanzierung einer bundesweiten Kampagne vor, um die Attraktivität des Lehrerberufs zu erhöhen, auch durch eine attraktivere Gestaltung der Arbeitsbedingungen an Schulen.
Leider fand diese Initiative nicht die Mehrheit, sondern wurde durch alle anderen Fraktionen abgelehnt.
Gleichwohl wird die AfD-Fraktion ihre diesbezüglichen Initiativen weiterhin engagiert im Bundestag einbringen, um auch auf Bundesebene die zur Bekämpfung des Lehrermangels notwendigen Maßnahmen einzufordern. Ich bin mir gewiss, dass auch unsere Schulpolitiker in den Landtagsfraktionen hierzu weitere Initiativen erarbeiten und darüber an geeigneter Stelle informieren werden. Schauen Sie dazu gerne einmal auf den Netzseiten der zuständigen Fraktionen und Fachkollegen der AfD vorbei!