Frage an Sebastian Edathy von Ovidia I. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Edathy,
ich setze meine Hoffnung in Sie, denn Sie sind ein Politiker mit Migrationsherkunft. Ich komme aus Rumänien und mein Mann aus Indien. Er ist Programmierer und er hat viele Arbeitsangebote in Mannheim und in Bremen oder Hamburg. Er kann sich aussuchen, weil sein Beruf ist gefragt. Aber wir denken an unsere Kinder. Überall sind Probleme mit Migrationshintergrund. Wir wissen nicht, wie lange wir in Deutschland bleiben können und darum wollen wir, daß unsere Kinder zweisprachig aufwachsen, entweder mit der Sprache meines Mannes oder Rumänisch.
Wenn wir Kindergarten und Schule für Familien mit Migrationshintergrund suchen, finden wir aber fast immer nur türkisch. Warum sagt man in diesem Land, dass man alles für Menschen mit Migrationshintergrund macht, wenn man nur für die Türken macht. Müssen wir und unsere Kinder türkisch lernen? Sie haben auch keinen iranischen Kindergarten für ihre Kinder. Und die Behörden übersetzen alles auf Türkisch für uns Migrantenfamilien. Aber ich will das gar nicht, weil ich Türkisch nicht kann. Ich habe auch nach Integrationsprogramme für uns Ausländer in den Städten gesucht, wo mein Mann eine Stelle als Computerspezialist angeboten bekommt. Aber überall gibt es nur Angebote für Türken. Wir, andere Menschen mit Migration zählen gar nicht.
Warum sagt man immer Ausländer und Migranten, wenn man nur für die Türken sich kümmert? Und was machen die Politiker für die anderen Ausländer wie wir? Warum fordern andere ausländische Abgeordneten wie Sie nicht auch Hilfe und Programme für nichttürkische Ausländer?
Mit freundlichen Grüßen
Ovidia Iliescu
Berlin, 21. April 2009
Sehr geehrte Frau Iliescu,
Ihre Fragen vom 19. April 2009 habe ich gelesen.
Vorab: Kein Mitglied des Deutschen Bundestages gehört in diesem Land zu einer Gruppe von "ausländische(n) Abgeordneten".
Sofern Ihre Fragen ernst gemeint sein sollten: Wenn Sie Ihre Kinder zweisprachig erziehen lassen wollen, denken Sie doch ggf. über die Kombination Deutsch-Englisch nach.
Ansonsten empfehle ich, mit denjenigen Bundestagsabgeordneten Kontakt aufzunehmen, die aus den Regionen kommen, in denen Ihr Mann nach Ihrer Aussage Arbeitsangebote hat. Ich kann nicht beurteilen, welche konkreten mehrsprachigen Förder-Angebote in Kindergärten und Schulen dort vorhanden sind.
Mit freundlichen Grüßen
Sebastian Edathy, MdB