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Frage von Goma T. •

Frage an Sebastian Edathy von Goma T. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Edathy,

in letzter Zeit beobachte ich eine besorgniserregende Entwicklung in Politik und Gesellschaft in Bezug auf den Umgang mit Symbolen des Dritten Reichs. Es scheint fast, dass es den Menschen, je länge das Dritte Reich her ist, umso weniger bewusst oder, schlimmer noch, einfach nur egal ist, dass Millionen Juden im Zweiten Weltkrieg von den Deutschen ermordet wurden und das in der Propaganda des Dritten Reichs eine weit gefächerte Rhetorik und Symbolik dazu diente, die Menschen zu lenken. Erst kürzlich nutze Tschibo in einer Werbeaktion den Spruch, der an den Toren des KZ Ausschwitz steht "Jedem Das Seine" ohne auch nur einen Gedanken an die mögliche Verhöhnung der Opfer, die dadurch erreicht wird, dass man nun Kaffee mit einem Spruch verkauft, der den unmenschlichen Tod von Zigtausenden bedeutete, zu verschwenden.
Weiter, und darum schreibe ich an Sie, geht noch der lasche Umgang mit dem "Judenstern", der diskriminierenden gelben Zwangskennzeichnung von Juden im Dritten Reich. Gelbe Sterne werden heutzutage, wie selbstverständlich, überall genutzt, trotz ihrer unglaublichen historischen Bedeutung.
Das Auktionshaus "Ebay" vergibt den "gelben Stern" an Benutzer mit 10 Bewertungspunkten, als wäre es eine Ehre, dieses Symbol erhalten zu dürfen. Auch in vielen anderen Bewertungssystemen spielt der gelbe Stern eine Rolle in einer Skala von 5 gelben Sternen, wobei der Erste immer eine besonders abwertende Bedeutung, wie "schlecht" oder "Zeitverschwendung", ganz der Rhetorik im Dritten Reich folgend, besitzt. Politische Brisanz erhält das Thema dadurch, dass ausgerechnet auf der europäischen Flagge 12 gelbe Sterne prangern, die die Diskriminierung von Juden an oberste Stelle unseres Landes verharmlosen.
In meinem örtlichen Antifa-Bündnis diskutieren wir bereits den zukünftigen Umgang in Bezug auf diese Problematik.

Meine Frage an Sie wäre, warum die Politik hier noch nicht reagiert hat?

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Antwort von
SPD

Rehburg, 28. Februar 2009

Sehr geehrter Herr Terzu,
Ihre Frage vom 20. Februar 2009 habe ich gelesen.

Ich finde es problematisch, dass Sie ein so gravierendes Thema wie die Judenverfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus offenkundig missbrauchen, um mir aus vermeintlichem Jux eine Schein-Frage zu stellen.

Ich habe den von Ihnen verfassten „Artikel“ "Ebay gelber Judenstern" unter www.projekt-exodus.org/nachrichten/ebays-gelber-judenstern/ mit Befremden gelesen.

Herr Terzu, erwarten Sie tatsächlich, eine Antwort zu erhalten, wenn Sie dort selbst schreiben, dass es darum geht, wie man „Bundestagsabgeordnete belästigen kann“?

Schließlich schreiben Sie: „Dass der Stern einen Zacken weniger hat, störte damals weder Herrn Heine, noch heute Herrn Belamy. Mal schauen, ob es Sebastian Edathy stören wird, der diesbezüglich eine Mail erhielt, da er sich in der Vergangenheit als empörungsfreudig erwiesen hat.“

Was soll so etwas? Ich finde das unsäglich. Behelligen Sie mich bitte nicht ein weiteres Mal mit Ihren Profilneurosen. Suchen Sie sich doch mal einige gute Freunde, mit denen Sie Ihre Zeit sinnvoller verbringen können. Meine Zeit ist mir für Sie zu schade. Antworten werden Sie von mir nicht mehr erhalten.

Mit freundlichen Grüßen
Sebastian Edathy, MdB