Frage an Sebastian Edathy von Petra B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Edathy,
die neue Studie des Berlin-Instituts belegt es: Die meisten Türken in Deutschland sind miserabel integriert. Und dies ist meist von den Türken selbsverschuldet.
Quelle: http://www.welt.de/politik/article3088721/Warum-Tuerken-bei-der-Integration-nicht-mitspielen.html
Einwanderung
Warum Türken bei der Integration nicht mitspielen
Von Franz Solms-Laubach
25. Januar 2009, 17:50 Uhr
Eine neue Studie belegt: Viele türkischstämmige Migranten in Deutschland wollen sich nicht integrieren. Sie isolieren sich in ihren Wohnbezirken und verweigern sich der Eingliederung in die deutsche Gesellschaft. Die Gründe dafür sind zahlreich. Klar ist, ihre Situation ist zum Teil selbstverschuldet.
Tatsächlich belegt die aktuelle Studie des Berlin-Instituts, dass türkische Einwanderer sich oft isolieren. Zu einer Vermischung mit der Mehrheitsgesellschaft, die in anderen Zuwanderergruppen stetig voranschreitet, kommt bei den Türken kaum voran. Beleg dafür ist der geringe Anteil bikultureller Ehen: Er liegt nur bei fünf Prozent. Ein Grund dafür dürfte wie bei vielen Menschen aus dem Nahen Osten der muslimische Glaube sein. Auch in der zweiten Generation steigt der Anteil der Ehen mit Deutschen bei türkischstämmigen Migranten nur minimal. Parallelgesellschaften, die einer Angleichung der Lebensverhältnisse im Wege stehen, sind die Folge.
Meine Frage an Sie: Wieso werden Türken, die sich nicht integrieren wollen, d.h. nach vielen Jahren Aufenthalt in Deutschland nicht genügend Deutsch sprechen und keinen Arbeitsplatz haben und von sozialen Leistungen abhängig sind, nicht abgeschoben?
Berlin, 27. Januar 2009
Sehr geehrte Frau Baum,
ich teile die Bewertung der Studie des Berlin-Instituts durch die Tageszeitung "Die Welt" nicht und verweise auf einen entsprechenden Bericht der "Süddeutschen Zeitung" in ihrer heutigen Ausgabe.
Dass Integrationsdefizite "meist von den Türken selbstverschuldet" sind, wie Sie schreiben, halte ich für eine zu undifferenzierte Analyse. Sie werden beispielsweise auch bei vielen nicht-türkischen Familien feststellen, dass die Zahl der Akademiker-Kinder von Eltern, die selber keine Universität besucht haben, vergleichsweise gering ist. Bildungsdefizite haben keine Nationalität, sie haben meist einen sozialen Hintergrund.
Abschliessend: Wer in Deutschland ein Aufenthaltsrecht hat, wird selbstverständlich nicht ausgewiesen. Sie mögen ein solch zynisches Denken haben, ich nicht.
Mit freundlichem Gruß
Sebastian Edathy, MdB