Frage an Sebastian Edathy von Markus S. bezüglich Jugend
Sehr geehrter Herr Edathy,
als ich heute morgen die Nachricht hörte, dass das Überraschungsei verboten werden soll, habe ich auf meinen Kalender geguckt. Aber der 1. April war schon vorbei. Jetzt wollte ich mal nachfragen, ob in Berlin wirklich über so was nachgedacht wird? Haben wir hier in Deutschland keine anderen Probleme? Müssen wir alles mit Gesetzen regeln. Halten, die von uns gewählten, Politiker für unmündig? Langsam finde ich manche Dinge in diesem Land einfach nur Lachhaft. Im Ausland schüttelt man sich nur noch den Kopf.
Wenn man den Bürgern keine selbststänidge Entscheidung zutraut, ist das auch kein Wunder, wenn es immer mehr Leute gibt, die keine Entscheidungen mehr treffen wollen.
Mit freundlichen Grüßen
Markus Schneider
Sehr geehrter Herr Schneider,
vielen Dank für Ihre Fragen vom 7. August 2008 zur Thema „Verbot von Überraschungseiern“.
Ein solches Verbot steht nicht zur Debatte, und ich würde es auch nicht befürworten.
Gern möchte ich Ihnen den Hintergrund der starken Medienberichterstattung erläutern: Die Zeitung „Die Welt“, die als erste über ein mögliches Verbot berichtete, bezog sich in ihrem Artikel auf eine „Stellungnahme der Kinderkommission des Deutschen Bundestages zum Thema `Kinder und Alltag` - Sicherheits- und Gesundheitsrisiken für Kinder im Alltag minimieren!“ vom 28. Juli 2008. Aus dieser ergibt sich, dass die Kombination aus Spielzeug, Haushaltsartikeln und Nahrungsmitteln besonderes Gefahrpotential birgt, da Kindern dadurch die Unterscheidung zwischen essbaren und nichtessbaren Teilen erschwert würde. Deshalb sprach sich die Kommission in ihrer Stellungnahme gegen eine Koppelung von Nahrungsmitteln und Spielzeug aus. Die vollständige Stellungnahme können Sie im Internet unter www.bundestag.de (http://www.bundestag.de/Ausschuesse/a13/kiko/Empfehlungen_und_Stellungnahmen/Kinder_und_Alltag.pdf) einsehen.
Dass damit aber nicht ein Verbot von Überraschungseiern beabsichtigt war, verdeutlicht auch die Aussage der Vorsitzenden der Kinderkommission, Miriam Gruß, MdB (FDP), die betonte, dass es lediglich um einen „expliziten Hinweis auf die Gefahren bei Kleinspielzeugen“ gehe, die kombiniert mit Lebensmitteln angeboten werden und für Kleinkinder eine Erstickungsgefahr bergen könnten. Statistiken über "Unfälle" mit "Überraschungseiern" sind mir nicht bekannt. Ich kann mich zudem noch gut daran erinnern, dass mir als Kind immer klar war, dass man die Schokolade essen darf, aber das Spielzeug nicht.
Sie sehen - manche Medien haben viel Lärm um Nichts veranstaltet. Wenn ich auf den Kalender schaue, stelle ich wie Sie fest, dass wir nicht den 1. April haben. Wir haben aber Sommer(loch), und da entstehen aus Nichtigkeiten bisweilen überraschend große Artikel.
Mit freundlichen Grüßen
Sebastian Edathy, MdB