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Frage von Jürgen O. •

Frage an Sebastian Edathy von Jürgen O. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Hier Asyl für Christen aus dem Irak

Herr Schäuble hat für die Aufnahme von Christen aus dem Irak in Europa geworben, da diese aufgrund ihres Glaubens verfolgt - auch getötet - werden.

Sie lehnen die Aufnahme von etwa 60.000 Christen ab.
Jedoch wurden etwa 600.000 Moslems aus Bosnien aus dem Gleichen Grund aufgenommen.

Wie begründen Sie Ihre Ablehnung?

In der Zeitschrift idea Spektrum (18/2008) werden Sie i. V. m. Ihrer Ablehnung wie folgt zitiert: "Ich glaube nicht, dass Bibelkenntnisse eine zwingende Vorraussetzung sind, um sich in Deutschland vernünftig zurechtfinden zu können."

Was soll das denn?

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Antwort von
SPD

Rehburg, 2. Mai 2008

Sehr geehrter Herr Otto,

wenn Sie mir eine Frage stellen, wären eine Anrede und eine Grußformel angemessen.

Ihre Frage selbst basiert auf unzutreffenden Informationen. Zum Thema irakische Flüchtlinge habe ich mich so geäußert, wie Sie es dieser dpa-Meldung vom 18. April 2008 entnehmen können:

"Der SPD-Innenpolitiker Sebastian Edathy hat bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Irak eine Bevorzugung von Christen kritisiert. «Ich halte es für problematisch, sich bei der Frage der Aufnahme von Flüchtlingen an ihrer Religion zu orientieren», sagte der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, Edathy, am Freitag in Hannover. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatte vorgeschlagen, Deutschland solle christliche Flüchtlinge aus dem Irak aufnehmen. «Die Notlage der Menschen muss im Vordergrund stehen», sagte Edathy. Er habe aber den Eindruck, die Union wolle sich auf Christen konzentrieren mit dem Hinweis, sie wären integrationsfähiger als Angehörige anderer Religionen. «Ich glaube nicht, dass Bibelkenntnisse eine zwingende Voraussetzung sind, um sich in Deutschland vernünftig zurecht finden zu können.»"

Der Inhalt dieser Meldung ist zutreffend. Ich bin keineswegs gegen eine Aufnahme christlicher irakischer Flüchtlinge. Ausschlaggebend für die Aufnahme verfolgter Menschen in Deutschland darf aber nicht ihre Konfession, sondern muss die Verfolgungssituation sein, in der sie sich befinden. Und einer solchen Verfolgungssituation sind im Irak mitnichten nur Christen ausgesetzt.

Mit freundlichen Grüßen
Sebastian Edathy, MdB