Frage an Sebastian Edathy von Thomas W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Guten Tag Herr Edathy,
in einer polnischen Zeitung konnte ich lesen, dass es in Berliner Schulen immer häufiger zu Übergriffen muslimischer Mädchen gegenüber polnischen Mädchen kommt. Grund dafür sei, wie berichtet wird, das die polnischen Mädchen katholisch, und weltoffener sind.
Ist das nicht eine Form des Rassismus, wenn gezielt, und bewußt eine gegen die andere vorgeht nur weil diese einen anderen Glauben hat?
Wie kann man das zu verachtende Vorgehen der muslimischen Mädchen nach Ihrer Meinung eindämmen?
Welche Gründe bewegen nach Ihrer Meinung bei den muslimischen Mädchen solche Verhaltensweisen?
Quelle: http://polskaweb.eu/die-opfer-sind-meist-polinnen.html
Vielen Dank
Berlin, 15.02.2010
Sehr geehrter Herr Weiske,
den Artikel habe ich gelesen. Selbstverständlich ist jegliche Gewalt, egal welcher Motivation entspringend, strikt abzulehnen, auch Gewalt zwischen Schülerinnen und Schülern darf unter keinen Umständen toleriert werden. Wie ich dem Artikel entnehme, reagiert die Schulleitung in solchen Fällen richtig, indem sie das Gespräch sucht und die Taten der Mädchen auch ahndet. Ich halte es für entscheidend, dass sich Lehrer, Eltern und Schüler gemeinsam für ein Klima des Verständnisses und der Toleranz an ihren Schulen einsetzen und durch Aufklärung und Gespräch Gewalt und Aggression zwischen Schülerinnen und Schülern vorzubeugen versuchen.
Es erstaunt mich allerdings, dass der Rektor der Schule für muslimische Schülerinnen an seiner Schule das Wort „Kopftuchmädchen“ gewählt haben soll, eine Wortwahl, die nicht zuletzt nach der Diskussion um Thilo Sarrazins Äußerungen negativ besetzt ist und mich deshalb überaus stutzig macht, da sie verletzend und diskriminierend ist.
Mit freundlichen Grüßen
Sebastian Edathy, MdB