Frage an Saskia Esken von Cornelia D. bezüglich Familie
Sehr geehrte Frau Esken,
da ich selbst alleinerziehende Mutter zweier Kinder bin, habe ich speziell zu diesem Thema fragen:
Neben den steuerlichen Ungerechtigkeit, die man als getrennte Familie zu leisten hat, gibt es für Alleinerziehende finanzielle Nachteile im späteren Rentenalter. Natürlich bekommt man einen geringfügigen Rentenausgleich später durch den Exmann. Aber letztendlich ist es so, daß ich , wenn ich meine Kinder nicht nur von Institutionen erziehen lassen möchte, sondern Ihnen auch das Gefühl von Familienleben vermitteln will und auch in schwierigen Phasen für sie da sein möchte, lange Zeit nicht 100% arbeiten kann. Gleichzeitig bleibt kein Geld für eine private Rentenversicherung. Da ich Ärztin bin, kann ich auch nicht von der Riester-Rente prifitieren. Deshalb habe ich Sorge vor der Altersarmut. Welche Lösungansätze sehen Sie?
Zweite Frage: Seit letztem Jahr gilt ein neues Gesetz bzgl. der Unterhaltszahlungen gegen die Kinderarmut bei Alleinerziehenden. Es ist geregelt, daß die erste Frau bzgl. der Unterhaltszahlungen nur dann Unterhalt erhält, wenn das Geld dazu noch ausreicht, falls es in der Zweitfamilie wieder Kinder gibt. Aus Erfahrung von mehreren Familien weiß ich, daß das Geld meistens nicht mehr ausreicht. D.h. letztendlich bekommt die Erstfrau plötzlich keinen Unterhalt mehr. Wenn die Erstfrau keinen Unterhalt mehr erhält, ist auch gleichzeitg weniger Geld für das Kind aus erster Ehe vorhanden. Gleichzeitig bleibt dem Exmann für die neue Familie deutlich mehr Geld: Die Zweitfrau bekommt Elterngeld und dem Mann bleibt mehr, weil er keine Unterhaltsleistungen mehr an seine ertse Frau erbringen muß. Während die Alleinerziehenden häufig in Armut leben, ist dies bei den Zweitfamilien deutlich seltener der Fall. Wie sehen Sie die soziale Ungerechtigkeit und welche Änderungsvorschläge haben Sie?
Vielen Dank.
Mit freundlichen Grüßen
C. Dörrenbächer