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Frage von Luisa G. •

Frage an Sandra Scheeres von Luisa G. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Scheeres!

Werden Sie sich für die integrative Gesamtschule, das heißt für die Abschaffung des dreigliedrigen Schulsysthems einsetzen?

mfG
Luisa

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Gutz,

vielen Dank für Ihre Mail und Ihr Interesse wie ich zum jetzigen Schulsystem stehe.

"Unsere Kinder sollen länger gemeinsam lernen. Wir wollen die soziale Auslese des deutschen Schulsystems überwinden. Wir werden deshalb ein Konzept für eine Gemeinschaftsschule entwickeln. Im ersten Schritt werden wir Initiativen von Schulen zur schulformübergreifenden Kooperation unterstützen. Erfolgreiche Gesamtschulen wollen wir zu Gemeinschaftsschulen ausbauen." (aus unserem Wahlprogramm)

Mir ist es wichtig, dass mit der Gemeinschaftsschule ein Bildungsansatz verwirklicht wird, von dem alle Schülerinnen und Schüler profitieren. Jede/r soll optimal gefördert werden und alle seine Talente und Fähigkeiten entwickeln können. Es geht nicht darum, eine gleichmacherische Durchschnittschule einzuführen, sondern die in den Bildungsstudien aufgezeigten Probleme zu beseitigen.

Wir haben eine umfassende Schulreform auf den Weg gebracht, jetzt kommt es darauf an diese Erfolgreich umzusetzen und Erfahrungen zu sammeln. Klaus Wowereit hat sich gegen die Einführung einer Einheitsschule ausgesprochen, weil wir zunächst sehen müssen wie nahe wir unserem Ziel kommen. Zur Schulpolitik haben wir uns sehr ausführlich in unserem Wahlprogramm geäußert (www.sandra-scheeres.de).

Persönlich wäre ich am dreigliedrigen Schulsystem gescheitert. Ich bin vom Gymnasium abgegangen, da ich mit dieser Schulform nicht zurecht kam. Ich habe nach einem Abschluss auf der Realschule mein Abitur und eine Ausbildung als Erzieherin an einer Kollegschule absolviert. Mein Weg bis zum Abitur war nicht sehr einfach. Aus diesem Grund werde ich mich immer für Übergangsmöglichkeiten einsetzten und gegen eine soziale Auslese eintreten.

Das dreigliedrige Schulsystem hat sich als zu wenig durchlässig erwiesen. Wer einmal Schüler oder Schülerin in einer der drei Schularten ist, hat es sehr schwer, in eine andere Schulform problemlos zu wechseln. Wer in der 7. Klasse den Weg in die Hauptschule eingeschlagen hat, hat es schwer das Abitur zu machen. Es werden Entwicklungspotenziale nicht ausreichend gefördert.

Ich persönlich kann mir sehr gut vorstellen, dass wir langfristig die Gemeinschaftsschule zur einzigen Regelschule entwickeln. Mir ist aber bewusst, dass dies nur dann zu realisieren ist, wenn man alle Kinder, Eltern und Lehrer aller bislang unterschiedlichen Schulformen bei diesem Prozess mitnimmt. Es ist die Aufgabe der Politik, die Gemeinschaftsschule so zu entwickeln, dass sie auch für die gegenwärtigen Gymnasiasten eine Verbesserung darstellt.

Mit freundlichen Grüßen

Sandra Scheeres