Frage an Sandra Scheeres von Alexander F. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrte Frau Scheeres,
ich wende mich mit folgendem Anliegen an Sie:
Berlin als Bildungs- und Wissenschaftsstandort steht seit 2009 ohne Dolmetscher-/Übersetzer-Ausbildung da und ist damit die einzige Hauptstadt in der EU die der wachsenden Nachfrage nach Übersetzern und Dolmetschern kein Ausbildungs-Angebot entgegen bringt. Besonders dramatisch an dieser Situation ist, dass in der gesamtem Hauptstadt-Region Berlin-Brandenburg keine vergleichbare Ausbildung an einer öffentlichen Universität oder Fachhochschule angeboten wird.
Bei der Umstellung der Berliner Studienstruktur auf Bachelor/Master und den dabei durchgeführten Einsparungen, stand das Bestreben im Vordergrund Fächerdoppelungen zwischen den drei Volluniversitäten abzuschaffen; stattdessen jedoch gibt es seit 2009 nach wie vor an der FU wie an der HU ein philologisch ausgerichtetes Fremdsprachenstudium, während das Übersetzerstudium komplett wegfiel. Der philologische Zweig beschäftigt sich ausschließlich mit Sprach- und Literaturwissenschaft und ist bei weitem nicht so berufsbezogen wie der Fachbereich Übersetzen/Dolmetschen, der gezielt für den Arbeitsmarkt ausbildete. Als ehemaliger Student am Institut für Romanistik der HU weiß ich, dass schon lange die Schließung eines der beiden fremdsprachlichen Studienzweige zur Debatte stand. Dass es nun den Übersetzungs-Studiengang getroffen hat, während der philologische Studiengang, der in ähnlicher Weise an der FU angeboten wird bestehen blieb, geht auf institutsinterne Verstrickungen zurück. Ich bitte Sie darum, zu überprüfen inwieweit es zu verantworten ist, dass sich die Berliner HU mit den vom Senat zugeteilten Mitteln ihr Studienangebot an der Realität des Arbeitsmarktes vorbei gestaltet und in Berlin und einem Umkreis von 200 Kilometern keine Ausbilddung von Übersetzern und Dolmetschern mehr angeboten wird.
Vielen Dank, Mit freundlichen Grüßen
Alexander Finger