Frage an Sandra Ahrens von Manuela B. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau Ahrens,
welche Möglichkeiten sehen Sie, aktiv dem Klimawandel entgegenzuwirken.
Mit welchen Zielen gehen Sie an dieses Thema heran und wie stehen Sie zu alternativen Energiequellen, wie Beispielsweise der Windkraft.
Mit freundlichen Grüßen
Manuela Backer
Sehr geehrte Frau Backer,
der Klimawandel ist ein sehr ernst zu nehmendes Thema, dass lange Zeit unterschätzt wurde. Die aktuellen Studien aber auch die Naturkatastrophen lassen keinen Zweifel daran, dass sowohl national als auch international akute Maßnahmen gefordert sind, dieser Entwicklung entgegenzuwirken.
Der Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur mit den damit verbundenen negativen Auswirkungen auf die Umwelt kann nur durch die weitere Reduzierung von Treibhausgasemissionen begrenzt werden.
Daher unterstütze ich genau so wie die CDU Bremen ausdrücklich das Ziel der Bundesregierung, regenerative Engeriegen auszubauen und die Energieeffizenz bis zum Jahr 2020 deutlich zu steigern.
Insbesondere dem Bereich der Offshorewindenergie (also der Windenergiegewinnung auf dem Meer) ist eine sehr große Bedeutung beizumessen. In diesem Bereich werden in den nächsten Jahren die größten Potentiale an zusätzlicher Energiegewinnung erschlossen werden können. Wir unterstützen diesen Ausbau hier in Bremen und in Bremerhaven ganz aktiv und haben mit dem Gewerbegebiet Luneort (in Bremerhaven) ein Gebiet speziell für die Fertigung von Offshorewindkraftanlagen zur Verfügung gestellt. Durch die gute Anbindung an die Nordsee sind wir damit optimal aufgestellt. Darüber hinaus sind wir bundesweit ein Kompetenzzentrum für den Bereich Windenergie und haben in der sog. Energiemeile in Bremen aber auch in Bremerhaven viele Firmen, die in diesem Bereich tätig sind .
Doch auch im Bereich der Photovoltaik und der Biomassekraftwerke werden wir in den nächsten Jahren hoffentlich weitere Innovationsschübe erhalten, damit die Energieeffizienz weiter steigt.
In Bremen möchten wir als CDU konkret folgendes tun, um den Klimawandel entgegenzuwirken:
1. Wir möchten Bremen als Land mit der höchsten regenerativen Energieversorgung in Deutschland ausbauen. Unser Ziel ist es bis 2011 jeden dritten Privathaushalt im Land mit regenerativ erzeugter Energie zu versorgen. Dazu sind 20 weitere Windenergieanlagen der jeweils neuesten Generation aufzustellen.
2. Die Realisierung des Weserkraftwerks in Hastedt muss zügig realisiert werden. Allein dieses Wasserkraftwerk wird nach Fertigstellung ca. 20.000 Haushalte mit Strom versorgen können.
3. Photovoltaik soll aus ihrem „Schattendasein“ herausgeführt werden. Dazu sind öffentliche Dächer in weit größerer Anzahl zur Verfügung zu stellen und Modellprojekte, wie der solare Fassadenausbau des Weserstadions zu forcieren.
4. Bei der Ausweisung neuer Baugebiete sollen neue ökologische Versorgungskonzepte eine deutlich größere Rolle spielen als in der Vergangenheit.
5. Öffentliche Gebäude müssen energieoptimiert werden, Stromeinsparpotenziale konsequent ausgeschöpft werden – hierbei sollen Schulen einen besonderen Schwerpunkt bilden.
6. Eine Bremer Energiepakt mit der Wohnungswirtschaft soll neue Impulse für die ökologische Sanierung alter Bausubstanz bringen. Im Bereich der Wärmedämmung gibt es bsp. noch viele Potentiale.
7. Die Verkehrspolitik muss eine deutliche Orientierung auf den Umweltverbund erfahren: Dazu sind in der kommenden Legislaturperiode möglichst 35 Kilometer neue Straßenbahnstrecke zu erstellen und das S-Bahn Netz „Bremer Stern“ zu realisieren. Mit der effektiven Ausgestaltung einer Umweltzone ist ein deutlicher Beitrag für bessere Luft und Klimaschutz zu erreichen.
8. Für das Deichschutzprogramm des Bremer Senats sind in der kommenden Legislaturperiode 50 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Ziel muss es sein, hierfür möglichst umfängliche Unterstützung des Bundes zu erreichen.
9. Auch wenn die Politik alle Anstrengungen für den Klimaschutz zu unternehmen hat, effektiver Klimaschutz braucht die Teilnahme möglichst vieler: Mit der Gemeinschaftsinitiative „Partnerschaft Umwelt Unternehmen“ hat sich in der vergangenen Legislaturperiode eine Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und dem Umweltsenator gebildet. Die CDU möchte erreichen, dass sich diese Umweltpartnerschaft zu einem Klimaschutzpakt weiter entwickelt, in dem sich alle Beteiligten auf ein gemeinsames Handlungsprogramm verständigen.
Ich hoffe, Ihnen mit dieser Antwort ausreichende Informationen gegeben zu haben, für weitere Fragen stehe ich Ihnen sehr gerne zur Verfügung.
Lieben Gruß
Sandra Ahrens