Frage an Sahra Damus von Uwe Steffen P. bezüglich Bildung und Erziehung
Wie haben Sie sich für Kreativität und innovative Projekte an unseren Schulen eingesetzt?
Wie stellen Sie sich wirksame Medienbildung vor?
Werden Sie sich wie für Gewaltprävention engagieren -> Mobbing, Bossing, Stuffing ?
Welche Veränderungen werden Sie in den Kontexten Schulaufsicht, „Testeritis“, Schulvisitation, …, Schulrecht, sogenannte überregionale Rechtsangelegenheiten
bis hin zu Zweigstellen der Schulämter und ggf. des LISUM politisch auf den Weg bringen?
Damit kreative und innovative Methoden sowie eine gute Medienbildung an Schulen überhaupt umgesetzt werden können, braucht es zunächst moderne Schulgebäude, genug räumliche Kapazitäten, eine schnelle Anbindung ans Netz und flächendeckende Ausstattung mit WLAN sowie ausreichend Computer, Laptops oder Tablets. Für die Finanzierung sind die Schulträger, also die Kommunen zuständig. Auf Landesebene ist es daher wichtig für ausfinanzierte Kommunen zu sorgen, die investieren und instandhalten können. Außerdem wollen wir die Bundesmittel des Digitalpakts bevorzugt in finanzschwache Kommunen leiten.
Um Kreativität und neue Unterrichtformen wie projektbezogene Gruppenarbeit zu fördern, braucht es entsprechende Räumlichkeiten wie Werkstätten und sogenannte „Fablabs“. Auch die Kulturelle Bildung wollen wir stärken und allen Kindern und Jugendlichen während ihrer Schulzeit vielfältige Begegnungen mit der Kultur ermöglichen.
Die neuen Medien bieten große Chancen, aber auch große Gefahren. Kinder und Jugendliche müssen frühzeitig den verantwortungsbewussten Umgang mit digitalen Medien lernen. Neben technischen Fähigkeiten gehören dazu ergänzend zur fachübergreifenden Medienbildung auch essentielle Kenntnisse zu ethischen, rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen. An allen weiterführenden Schulen sollte daher Informatik oder das neue Fach "Digitale Welten" als Wahlpflichtfach etabliert werden. Außerdem wollen wir einen Runden Tisch Medienbildung etablieren, um alle beteiligten Akteur*innen besser zu vernetzen.
Lehrkräfte brauchen ausreichend Zeit und Weiterbildungen, um innovative Methoden und eine zielgruppengerechte Medienbildung anbieten zu können. Hierfür sind die Angebote des LISUM ein wichtiger Baustein. Wir wollen, dass die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts in der Schule erfolgen kann, dafür braucht es angemessene Arbeitsplätze für Lehrer*innen innerhalb der Schulen. Zudem muss die Vertretungsreserve erhöht werden. Lehrkräfte benötigen außerdem Entlastung durch nicht-pädagogisches Personal. Wir haben die Landesregierung aufgefordert, ein Konzept für multiprofessionelle Teams zu erarbeiten. Um auf spezifische Herausforderungen und Problemlagen direkt reagieren zu können, möchten wir schuleigenen Fortbildungsetat erhalten, über den sie autonom verfügen können. Nicht zuletzt stehen wir vor der Herausforderung, deutlich mehr Lehrkräfte zu finden. Wir Grünen haben Rot-Rot auf den Lehkräftemangel, der seit vielen Jahren absehbar war, immer wieder hingewiesen.
Die Schulsozialarbeit wurde in den letzten Jahren zwar weiter ausgebaut, aber es gibt noch Lücken, die wir schließen wollen. Auch die schulpsychologische Betreuung wollen wir schrittweise verbessern, auch um gegen Mobbing, Bossing und Stalking aktiv zu werden. Im Nachbarland Berlin plant die Grüne Fraktion ein umfassendes Paket gegen Mobbing. Bspw. sollen in Berlin alle Schulen Antidiskriminierungsstrategien erarbeiten und eine Ansprechperson für Diskriminierung schaffen. Dazu wollen wir uns mit den Berliner Grünen austauschen und prüfen, ob in Brandenburg etwas ähnliches umgesetzt werden kann.
Die Reform der Schulämter haben wir Grünen von Anfang an kritisiert - sie
war überstürzt und nicht von den zu erledigenden Aufgaben her gedacht.