Frage an Sabine Scherbaum von Gisela B. bezüglich Verbraucherschutz
Sehr geehrte Frau Scherbaum,
ich habe auf der Seite "Wer steht zur Wahl" gelesen, daß die feministische Partei als Ein-Themen-Partei bezeichnet wird.
Meinen Sie dass Feminismus nur ein einziges Thema ist? Es ist doch vielmehr so, dass Feminismus alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens berührt.
Nicht nachvollziehbar ist mir auch die durchgängig männliche Sprachform in diesem Text. (z.B. "Jeder Einzelne...." Sollten nicht in einem Text über die Feministische Partei (und eigentlich auch sowieso in allen Texten) beide Geschlechter benannt werden?
Mit freundlichen Grüßen
Gisela Beck
Sehr geehrte Frau Beck,
Das von Ihnen erwähnte Profil unserer Partei wurde im Auftrag der Bundeszentrale für Politische Bildung (bpb) von Frau Sandra Fischer von der Rheinische-Friedrich-Wilhelms Universität Bonn erstellt.
Da auch wir nicht nachvollziehen konnten, weshalb eine Partei, die in einem 64-seitigen Parteiprogramm zu nahezu allen gesellschaftlich relevanten Themen Stellung bezieht, als eine Ein-Themen-Partei definiert wird, haben wir uns an den Verantwortlichen Herrn Trinius von der bpb gewandt. Uns wurde entgegnet, es handle sich um einen "objektiven wissenschaftlichen und urheberrechtlich geschützten Autorentext", der keine Korrekturwünsche unsererseits zuließe. Wir haben uns auch die Mühe gemacht, andere Parteiprofile auf die Verwendung des Begriffs "Ein-Themen-Partei" zu untersuchen, was uns letztendlich die durch die bpb vollzogene Einschätzung unserer Partei als noch unverständlicher erscheinen lässt.
Wir hatten ebenfalls gebeten, den in unserem Parteiprofil verwendeten ausschließlich männlich orientierten Sprachgebrauch unaufwändig an unser Verständnis der Sichtbarmachung von Frauen (z.B. "Migrantinnen und Migranten") anzupassen. Bedauerlicherweise wurden wir auch hier lediglich auf die "objektive Wissenschaftlichkeit" des Textes verwiesen.
Wir bedauern die Veröffentlichung unseres Parteiprofils in dieser Form sehr, zumal es uns trotz unserer Bemühungen nicht gelungen ist, mit der bpb sowie der Autorin Sandra Fischer zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen.
Erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass die bpb als öffentliche Einrichtung gehalten ist, in ihren eigenen Publikationen die Kriterien des Gender Mainstreaming einzuhalten. Über dieses informieren die Seiten der bpb ausführlich unter http://www.bpb.de/die_bpb/QGRG8L,0,0,Gender_Mainstreaming_%96_Implementierung_in_der_bpb.html . Unter anderem wird hier eine "geschlechter-differente Sichtweise" als Selbstverständnis der Bundeszentrale für politische Bildung beschrieben.
Mit freundlichen Grüßen
Sabine Scherbaum