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Frage von Sascha S. •

Frage an Sabine Lösing von Sascha S. bezüglich Wirtschaft

Hallo Frau Lösing,

ihre Partei steht ja laut ihrem Parteiprogramm für einen für einen flächendeckenden Gesetzlichen Mindestlohn.

Dazu habe ich an sie folgende Frage:
Betrifft dieser Mindestlohn auch Auszubildende?

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Steinert,

vielen Dank für Ihre Frage. DIE LINKE hat bisher keinen Beschluss dazu gefasst, ob der geforderte gesetzliche Mindestlohn von 10 Euro pro Stunde auch für Auszubildende gelten soll. Wir diskutieren derzeit die Frage und werden sie voraussichtlich auf unserem nächsten Bundesparteitag klären.

Wir meinen, dass man von Arbeit leben können muss. Das spricht dafür, dass der Mindestlohn auch für Auszubildende gelten sollte. Allerdings ist eine Ausbildung kein reines Arbeitsverhältnis, sondern ein Lernverhältnis. Wir wollen sicherstellen, dass Ausbildungsplätze diesem Anspruch auch gerecht werden. Deshalb fordert DIE LINKE die Kontrolle der Ausbildungsqualität deutlich zu stärken, "indem die Kontrollfunktion einer neutralen Institution, die eine paritätische Zusammensetzung der Sozialpartner aufweist, übertragen wird" (Fraktion DIE LINKE. im Bundestag: "Das Recht auf Ausbildung umsetzen – Berufliche Perspektiven für alle garantieren", Drucksache 17/14119). So kann dem Missbrauch von Auszubildenden als billige Arbeitskräfte entgegengetreten werden.

Hinsichtlich der Bezahlung diskutieren wir eine Mindestausbildungsvergütung. Damit sollen skandalös niedrige Ausbildungsvergütungen, die z. T. nur 200 Euro im Monat betragen, verhindert werden. Wie hoch soll die Mindestausbildungsvergütung sein und wie soll sie ausgestaltet werden? Denkbar wäre es, sich am Durchschnitt der tariflich geregelten Ausbildungsvergütungen zu orientieren. Wir meinen, dass Unternehmen mehr Verantwortung für Ausbildung übernehmen sollten. Dafür könnte man eine Umlagefinanzierung einrichten etwa mithilfe eines Branchenfonds.

Ich hoffe damit ausreichend auf Ihre Frage geantwortet zu haben, selbst wenn es bislang nur den Stand der Diskussion wiedergibt. In einer demokratischen, pluralistischen Partei brauchen Entscheidungen eben ihre Zeit - und das ist auch gut so. Wenn Sie sich daran beteiligen wollen, melden Sie sich bei mir und ich verbinde Sie gerne mit den Zuständigen in der Partei.

Mit freundlichen Grüßen

Sabine Lösing