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Sabine Hartmann-Müller
CDU
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Frage von Gerhard E. •

War es richtig, das Krankenhaus in Bad Säckingen zu schließen? Wie ist dazu Ihre Einschätzung?

Sehr geehrte Frau Hartmann-Müller,
durch die Schließung des Krankenhauses in Bad Säckingen im Jahre 2017, die auch von den GRÜNEN im Landkreis gefordert wurde, hat sich die Gesundheitsversorgung im Landkreis Waldshut weiter verschärft. Besonders während der Pandemie hat sich gezeigt, dass diese politisch-ökonomische gewollte Entscheidung ein großer Fehler war. Zudem war es eine Entscheidung gegen die Interessen der Menschen, die Sie durch ihr Mandat im Landtag von Baden Württemberg vertreten. Wie ist zu dieser Problematik Ihre Einschätzung?

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr E.,

vielen Dank für Ihre Bürgeranfrage über die Schließung des Krankenhauses in Bad Säckingen, die auch aus meiner Sicht eine bleibende Lücke in der medizinischen Versorgung unserer Heimat hinterlässt. Als CDU-Politikerin habe ich den Prozess daher sehr kritisch verfolgt. Obwohl mit dem Gesundheitscampus eine ambitionierte Folgelösung gefunden wurde, höre ich immer wieder, wie sehr die Menschen zwischen Waldshut-Tiengen und Lörrach ihr altes Krankenhaus vermissen. Für die Unzufriedenheit mit der Schließung habe ich daher vollstes Verständnis. 

Durch den Ausbau des Hochrhein-Klinikums in Waldshut-Tiengen hat sich die Versorgungssituation in der Region insgesamt allerdings verbessert. Verstärkt wird diese Entwicklung durch den geplanten Neubau in Albbruck. Für die Krankenhausstruktur wird außerdem das derzeit entstehende Zentralklinikum in Lörrach eine besondere Rolle spielen. Denn in diesem High-Tech-Krankenhaus werden Behandlungen möglich sein, die bislang nur in der Freiburger Universitätsklinik erfolgen konnten.

Aufgrund des zunehmenden Trends zur Zentralisierung, Investitionsstaus und wirtschaftlichen Probleme stehen trotzdem leider immer mehr kleinere ländliche Krankenhäuser vor dem Aus. Als Abgeordnete für den Wahlkreis Waldshut-Rheinfelden ist mir der Erhalt der medizinischen Versorgung in der Fläche daher ein ganz besonderes Anliegen. Um die problematische Krankenhausschließung zumindest in Teilen zu kompensieren, mache ich mich daher seit Jahren für die Einrichtung eines Primärversorgungszentrums in Bad Säckingen stark. Ich freue mich daher sehr, dass das Projekt 2022 vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg bewilligt und nun zügig angegangen werden soll. 

Gerade weil Klinikschließungen oft nicht verhindert werden können, liegt es mir sehr daran, das beste aus der Situation zu machen. Aus diesem Grund werde ich mich auch weiterhin dafür einsetzen, eine niedrigschwellige und wohnortsnahe Gesundheitsversorgung im Ländlichen Raum zu ermöglichen - innerhalb und außerhalb einer festen Krankenhausstruktur.

Mit freundlichen Grüßen

Sabine Hartmann-Müller MdL

 

 

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