Frage an Rüdiger Lucassen von Elfriede B. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrte Frau B.,

vielen Dank für Ihre Frage. Die Ausbringung von Gülle in der Eifel ist unter mindestens zwei -teilweise konkurrierenden - Aspekten zu betrachten. Das eine ist die Düngeverordnung, die die Nitratbelastung vorgibt, das andere ist das hügelige bis bergige Gelände in der Eifel, das das Befahren mit 25-Tonnern nur begrenzt ermöglicht. Obwohl die Eifel mehr Grünland hat als früher und auch der Nutztierbestand zugenommen hat, ist die externe Zufuhr von natürlichem Dünger erforderlich. Dabei ist es m.E. unerheblich ob die Gülle aus den Niederlanden oder anderen Regionen kommt, wenn sie die bestimmungsgemäßen Voraussetzungen erfüllt und regelgerecht ausgebracht wird. Dazu gehört auch, dass sie nicht in den flachen Zonen, die häufiger näher zu Bächen und Quellen liegen, ausgebracht wird, sondern möglichst gleichverteilt über die Fläche.

Die Ausbringung von Gülle sollte niemals der ausschließlichen kommerziellen "Abfallentsorgung" dienen, sondern ausschließlich der erforderlichen Düngung der landwirtschaftlichen Nutzflächen. Wichtig erscheint mir, dass die landwirtschaftliche Nutzfläche nicht durch übertriebene ökologische Konzepte immer weiter verringert wird und die in unserer Region verbleibenden Landwirte entweder in die Intensivlandwirtschaft oder zum Aufgeben getrieben werden. Wir brauchen kleine und mittlere Betriebe, um unsere Versorgung in der Region sicherzustellen und nicht auf lange kostenintensive und umweltbelastende Transporte angewiesen zu sein.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Rüdiger Lucassen