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Rudolf Henke
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Frage von Ella F. •

Frage an Rudolf Henke von Ella F. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Henke,
Wie stehen Sie als stellv. VS des Gesundheitsausschusses zu der von Jens Spahn geplanten Rasterpsychotherapie, die Teil des GVWG sein soll? Sicher haben Sie davon in den Medien gehört! Ich möchte als Psychotherapeutin die spezielle Situation von Patienten in Therapie deutlich machen und darauf hinweisen, dass durch eine Rasterlösung mittelfristig mehr Kosten entstehen werden! Ich arbeite als PT sowohl im stationären wie ambulanten Bereich. Meine Patienten kommen niemals ohne Grund, im Gegenteil in der Regel zu spät und mit hohem Leidensdruck und wenig Hoffnung auf Besserung. Diese zu erarbeiten ist ein langwieriger Prozess. Ist die Erkrankung bei Ende der Therapie nicht richtig stabil ausgeheilt, droht ein Rückfall. In die nächste Therapie geht der Patient mit noch weniger Hoffnung. Der Glaube, dass es wieder gut werden kann, ist aber essenziell für den Erfolg der Behandlung. Der wird mit jeder gescheiterten Therapie weniger. Es drohen stationäre Aufenthalte und Arbeitsunfähigkeit, was für den Staat mit hohen Kosten verbunden ist. Ich weiß, es ist nicht leicht in der heutigen Zeit einzusehen, dass etwas lange Zeit braucht. Ich behandle z.T. Patienten über 5 Jahre und viele hundert Stunden. Es lässt sich immer erst im Laufe der Zeit absehen wie schwerwiegend die Erkrankung und wie schnell die Entwicklung ist. Aber sie sind dann stabil, können arbeiten, und gehen weniger auch wegen körperlichen Erkrankungen zum Arzt. Dies können Sie auch in der wissenschaftlichen Stellungnahme von Prof. Benecke lesen! https://www.researchgate.net/publication/351959991_Benecke_Stellungnahme_zur_Antrag_49_zum_GVWG_2021
Anstatt die zu wenigen Plätze aufzuteilen müssten gerade nach der Pandemie mehr geschaffen werden. Früh und ausreichend lange zu behandeln spart Geld. Verglichen mit einer OP oder einem stationären Aufenthalt kostet PT wenig! Könnten Sie dazu Stellung nehmen und meine Worte im GA berücksichtigen?
Mit ganz herzlichem Dank,
E. F.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Fizke,
vielen Dank für Ihre Zeilen aus München vom 31. Mai. Sie beziehen sich auf die Beratungen der Koalitionsfraktionen im Deutschen Bundestag zum Entwurf für ein „Gesetz zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung“. Nach dem Abschluss des Gesetzgebungsverfahrens am vergangenen Freitag möchte ich Ihnen hiermit gerne antworten. Eine Stellungnahme als stellvertretender Vorsitzender des Gesundheitsausschusses ist mir allerdings nicht möglich, da ich diese Funktion in der aktuellen Wahlperiode nicht ausübe.

Es gab in den koalitionsinternen Debatten in der Tat den Vorschlag, dem Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) im SGB V den gesetzlichen Prüfauftrag zu erteilen, wie die Versorgung von psychisch kranken Versicherten bedarfsgerecht und schweregradorientiert sichergestellt werden kann. Die Koalitionsfraktionen haben aber davon abgesehen, einen solchen Änderungsantrag in das beschriebene Gesetzgebungsverfahren einzubringen und zur Abstimmung im Gesundheitsausschuss zu stellen. Die auch von Ihnen vorgetragenen Argumente haben also erfolgreich Eingang in die parlamentarischen Prozesse gefunden. Ich bin zuversichtlich, dass Verbesserungen der psychotherapeutischen Versorgung im gesundheitspolitischen Blickfeld bleiben werden.

Mit freundlichen Grüßen

Rudolf Henke MdB