Frage an Rudolf Henke von Christian B. bezüglich Innere Sicherheit
Sehr geehrter Herr Henke
Ich möchte Sie auf eine weltweit angelgte Studie über die Werte und Ansichten die Muslime weltweit vertreten aufmerksam machen, die schon 2013 veröffentlicht wurde.
http://www.pewforum.org/2013/04/30/the-worlds-muslims-religion-politics-society-overview/
Im mittleren Osten und Nordafrika glauben im Schnitt 65%+ aller Muslime das die Sharia (das islamische Recht) direkt von Gott kommt; in Südasien sind es ~75%. http://www.pewforum.org/files/2013/04/gsi2-chp1-1.png
Im mittlerem Osten und Nordafrika wollen im Schnitt ~70% aller Muslime das die Sharia staatliches Gesetz wird, in Südasien sind es über 70%.
http://www.pewforum.org/files/2013/04/gsi2-chp1-3.png
Viele Muslime, stehen körperlichen Bestrafungen positiv gebenüber.
http://www.pewforum.org/files/2013/04/gsi2-chp1-7.png
Viele Muslime befürworten auch das Leute die Ehebruch begehen gesteinigt werden sollen. In Südasien sind es ca. 65% und im mittleren Osten und Norafrika gehen die Zahlen von 45% - 85%.
http://www.pewforum.org/files/2013/04/gsi2-chp1-8.png
In Afghanistan & Pakistan sind es über 75% die es befürworten das Leute die den Islam verlassen mit dem Tode bestraft werden.
http://www.pewforum.org/files/2013/04/gsi2-chp1-9.png
Das sind erschreckende Zahlen. Die überwiegende Mehrheit aller Muslime ist erzkonservativ und vertritt Ansichten, die sich kein bischen mit christlichen Werten wie Mitgefühl oder gar Menschenrechten vereinbaren lassen.
Wie stellen Sie sich vor diese Menschen zu integrieren? Und wie wollen Sie mit denen umgehen die sich nicht integrieren wollen?
Ich möchte nicht zwangsläufig Ihre Meinung zum Thema Immigration ändern, aber ich möchte das Sie sich der Herrausforderung bewusst sind die auf uns zukommt falls wir hier Jeden hineinlassen.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Bahlmann
Sehr geehrter Herr Bahlmann,
haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht vom 23.12.2015 zum Thema Sicherheit.
Die Sorge, dass „erzkonservative Muslime“ die Sharia hier ausleben könnten, halte ich für unbegründet. In Deutschland gibt es Grenzen der Religionsausübung, sofern diese gegen Grund- und Menschenrechte verstoßen. Ein Beispiel ist die von Ihnen aufgeführte körperliche Bestrafung. Der sogenannte „ordre public“ setzt in Deutschland die geltenden rechtlichen Grundüberzeugungen gegen abweichende Normen durch.
Wir leben in einem Land, dessen Bürger im vorigen Jahrhundert - in Wahlen - die Rassenideologie der Nazis an die Macht gebracht und den Zweiten Weltkrieg möglich gemacht haben. Unsere Geschichte zeigt, dass auch aus solchem Elend ein demokratischer Verfassungspatriotismus entsteht, wenn man die richtigen Entscheidungen trifft. Auch die Anhänger von Mauer und Schießbefehl sind heute entweder politisch isoliert oder gewandelt und für die Demokratie gewonnen. Die Kraft einer offenen und solidarischen Gesellschaft, die sich ihrer Werte sicher ist, ist attraktiver als jeder islamistische Irrweg.
Natürlich wird die Integration von Menschen aus unterschiedlichen Ethnien, mit unterschiedlichen religiösen Hintergründen, mit unterschiedlichen, teils auch traumatischen Erfahrungen ein Kraftakt für unser Land und unsere Gesellschaft sein; das darf man nicht kleinreden. Aber im Gegensatz zu vor 25 Jahren haben wir einen breiten Konsens darüber, was wir in der Zwischenzeit für eine gelungene Integration brauchen: Wir sind uns einig, dass die Menschen sofort die Sprache lernen sollen, die Kinder in die Schule gehen müssen und der Zugang zu Arbeit offen sein sollte. Auch die zweite Seite ist inzwischen Konsens: Jeder muss sich an die Regeln halten, die hier gelten.
Die Integration gelingt am besten, wenn wir nicht müde werden, Zeugnis für unsere Überzeugungen abzulegen und das Gespräch zu führen. Dem folgen wir zum Beispiel auch mit staatlichen Initiativen wie der Deutschen Islamkonferenz. Hierbei wird der Dialog mit den in Deutschland lebenden Muslimen nachhaltig gepflegt, um die Integration zu fördern.
Ein noch größeres Gewicht hat aber die gesellschaftliche Begegnung. Im alltäglichen Austausch können Vorurteile abgebaut werden und auch Toleranz gegenüber anderen Religionen und Kulturen erlernt werden.
Der Weg ist schwierig und weit. Wichtig ist, den bei uns lebenden Muslimen keine Chance zu lassen, islamischen Fundamentalismus als persönlich einzige Quelle von Selbstbewusstsein zu erleben.
Mit freundlichen Grüßen
Rudolf Henke MdB