Frage an Rudolf Henke von Alexander K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Dr. Henke,
fast alle sind sich einig, dass die Integration der vielen Fremden ganz entscheidend ist. Die Integrationskurse sind sehr sinnvoll, aber kosten uns viel Geld, und nicht jeder darf daran teilnehmen.
Meine Idee: Ein Online-Kurs (sowohl als Sprachkurs als auch als "Deutschland-Anleitung") könnte schlagartig von sehr vielen absolviert werden, Zugang zu einem Smartphone haben fast alle. Natürlich kann das nicht das alleinige Medium sein, aber sehr viele Grundlagen könnte man darüber vermitteln und damit das Fachpersonal viel effektiver einsetzen.
Die sehr motivierten Flüchtlinge integrieren sich teilweise selbst, aber viele müsste man dazu drängen, z.B. durch finanzielle Anreize bei erfolgreichem Bestehen solcher Onlinekurse (monatliche Aufstockung für einige Jahre).
Meine Frage an Sie: Falls solche Kurse erst einmal existierten, sehen Sie eine Möglichkeit diese entweder als Pflichtveranstaltung durchzusetzen oder mit öffentlichen Geldern eine Belohnung für die erfolgreiche Teilnahme zu fördern? Dann würde ich mich gerne um die Produktion kümmern.
Mit freundlichen Grüßen, Dr. Alexander Kottek
Sehr geehrter Herr Dr. Kottek,
haben Sie vielen Dank für Ihre E-Mail vom 17. Oktober zum Thema Integration.
Bildung ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Integration der zahlreichen Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen. Sehr viele von ihnen sind unter 25 Jahre alt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat bereits umfassende Maßnahmen getroffen, um insbesondere junge Flüchtlinge schneller in Ausbildung und den Beruf zu bringen und somit in unsere Gesellschaft zu integrieren. Da der Großteil der Flüchtlinge ein Smartphone besitzt, liegt ein Fokus bereits auf den von Ihnen genannten Online-Kursen beziehungsweise auf der Entwicklung von Lern-Apps.
Unter nachfolgendem Link finden Sie die aktuellen Maßnahmen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zu Ihrer Information:
Prinzipiell liegt eine Verpflichtung zur Teilnahme an einem Integrationskurs vor, wenn eine Leistungsberechtigung nach SGB II besteht.
Im Rahmen einer Integrationsvereinbarung mit jedem Schutzsuchenden, wie die CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag sie fordert, könnte man die Teilnahme an Onlinekursen als Pflichtveranstaltung aufnehmen. In der Integrationsvereinbarung sollen sowohl die Rechte als auch die Pflichten der Asylbewerber festgehalten werden.
Ich halte es jedoch nicht für sinnvoll, finanzielle Belohnungen für die erfolgreiche Teilnahme an Onlinekursen aus öffentlichen Geldern zu zahlen, da ich die Motivation der Flüchtlinge grundsätzlich als sehr hoch einschätze, einen solchen Integrationskurs zu besuchen.
Wer vor Krieg und Terror geflüchtet ist und für sich und seine Familie ein besseres Leben erreichen möchte, ist sich bewusst, dass der Schlüssel für Arbeit und erfolgreiche Integration die deutsche Sprache ist.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit diesen Informationen weiterhelfen.
Mit freundlichen Grüßen
Rudolf Henke MdB