Frage an Rose-Felicitas Pauly von urs m. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Hallo Frau Pauly,
hier nun die dritte und letzte Frage: In meinem Freundeskreis gibt es einige, die eine überbetriebliche Ausbildung gemacht haben. Die haben jetzt zwar eine Ausbildung finden aber trotzdem keine Arbeit. Meine Frage an Sie: Halten Sie überbetriebliche Berufsausbildungen für sinnvoll? Und wie wollen Sie die, die eine gemacht haben in Arbeit bringen? Sie haben es ja anscheinend schwerer als diejenigen, die in Betrieben ausgebildet werden.
Viele Grüße
Urs May
Hallo Herr May,
die schulische überbetriebliche Ausbildung hat keinen guten Ruf, vorwiegend, weil es zu wenig Praxisbezug für die Schüler gibt, sie also den realen Betriebsalltag allenfalls in den kurzen Praktika kennen lernen aber nicht auf längere Dauer erleben. Für mich ist die überbetriebliche Ausbildung allenfalls eine Notlösung, damit junge Menschen, die keinen Ausbildungsplatz erhalten haben, nicht auf der Straße stehen.
Das beste für Absolventen dieser Ausbildungsform, die keinen Arbeitsplatz finden konnten, wäre es, eine Lehre im dualen System anzuschließen und diese dann bei guten Leistungen zeitlich zu verkürzen oder Zusatzausbildungsmöglichkeiten zu nutzen, wie sie beispielsweise in meiner Branche, der Gastronomie, angeboten werden.
Die Wurzel des Übels liegt im Bildungssystem. 10 Prozent aller Schulabgänger haben keinen Abschluss. Viele Kinder, die eingeschult werden, beherrschen nicht einmal die deutsche Sprache. Wir müssen also viel früher mit Bildung ansetzen, bereits im Kindergarten. Dazu gibt es in Deutschland bereits Ansätze, aber viel zu wenig und leider viel zu spät.
Viele Grüße
Rose Pauly