Welche Position haben Sie zu dem Thema „Tax the Rich“?
Sehr geehrte Frau Kemmer,
Haben sie sich schon einmal mit dem nötigen Ernst mit diesem Thema auseinandergesetzt? Bei dem diesjährigen Wirtschaftsgipfel in Davos war die Initiative vor Ort um für das Anliegen zu werben. Es handelte sich dabei nicht um irgendwelche „Linken „ sondern um bodenständige Menschen die bereits freiwillig auf horrende Erbschaften verzichten wollen. Nehmen sie dieses Anliegen ernst und treten dafür ein?

Sehr geehrte Frau K.,
danke für Ihre Nachricht. Selbstverständlich beschäftigen wir uns als Union mit Fragen der Steuergerechtigkeit. Für uns ist zentral, dass sich Leistung und Fleiß lohnen. Wir wollen deshalb vor allem Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen entlasten und dazu den Einkommensteuertarif anpassen.
Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Rezession bringen uns Neiddebatten leider nicht weiter und wir müssen Abwanderung von Unternehmen und Kapital aus unserem Land verhindern. Bei der Debatte um höhere Steuern für Millionäre müssen wir klar zwischen Einkommenssteuer, Vermögenssteuer und Erbschaftssteuer unterscheiden.
Eine Vermögenssteuer etwa würde vor allem Unternehmen treffen, denn der größte Teil des Vermögens ist in Betrieben gebunden. Deutschland rutscht zunehmend in eine Rezession. Die Unternehmen stehen unter Druck. Gelder für nötige Investitionen fehlen und Arbeitsplätze werden abgebaut. Folgend brechen dem Bundeshaushalt wichtige Einnahmequellen weg. Wir wollen unseren Unternehmen wieder mehr Spielräume verschaffen, indem wir die steuerlichen Belastungen senken und lehnen dahingehend eine Vermögenssteuer ab.
Herzliche Grüße
Ronja Kemmer