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Ronja Kemmer
CDU
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Frage von Jutta G. M. •

Arbeitslos älter 55

Sehr geehrte Frau Kemmer,
was will die CDU gegen den Trend der Arbeitgeber veranlassen, das Arbeitssuchende 55+ nur noch schwer wieder einen Job finden, obwohl diese gut bis hoch Qualifiziert sind.

Danke M.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau M.,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Wir als CDU/CSU haben das wertvolle Potenzial älterer Arbeitnehmer längst erkannt. Sie verfügen in der Regel über ein umfassendes Fachwissen, bleiben tendenziell auch in brenzligen Situationen souverän, handeln verantwortungsbewusst und sind in ihrer Persönlichkeit gefestigt. Sie wechseln nicht so häufig den Betrieb, bringen Vielfalt in die Personalstruktur und wirken auf die Jüngeren ausgleichend. Ein riesiger Erfahrungsschatz und die Bereitschaft zur beständigen Weiterentwicklung verbunden mit einem hohen Maß an Selbstreflexion machen gerade Menschen ab 50+ unverzichtbar, nicht nur im Arbeitsleben. 

In der aktuellen und zukünftigen Arbeitsmarktsituation, die gekennzeichnet ist von einem sich stetig verschlimmernden Arbeits- und Fachkräftemangel, muss das Potenzial der älteren Arbeitnehmer unbedingt genutzt werden. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) brauchen eine Unternehmens- und Personalstrategie für ältere Arbeitnehmer. Diese muss durch gezielte Personalentwicklung älterer Mitarbeiter zu deren Erhalt beitragen und ein Bewusstsein für die Weiterbeschäftigung älterer Arbeitnehmer in KMU schaffen.

Auch benötigen ältere Arbeitnehmer Weiterbildung und Umschulung. Nur durch kontinuierliche Weiterbildung älterer Mitarbeiter und altersgerechte Schulungen kann eine Erfahrungswissensübertragung an die jüngere Generation sinnvoll stattfinden. Auch muss das Arbeitsrecht angepasst werden, sodass Flexibilität bei Beendigungszeitpunkten von Arbeitsverträgen möglich ist. Schließlich muss das betriebliche Gesundheitsmanagement zur Erhaltung der Beschäftigungsfähigkeit von älteren Arbeitnehmern, insbesondere in KMU, gestärkt werden.

Mit unserer Agenda 2030 haben wir letzten Freitag beschlossen, dass wir neben praxisgerechteren Formerfordernissen im Arbeitsrecht auch das Arbeitszeitgesetz anpassen möchten. Mit einer wöchentlichen anstelle einer täglichen Höchstarbeitszeit bieten wir Unternehmen und Arbeitnehmern mehr Flexibilität, auch im Sinne der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und um individuellen Lebensentwürfen besser Rechnung zu tragen. 

Darüber hinaus haben wir als CDU/CSU uns in unserem Grundsatzprogramm aktiv dazu bekannt, dass wir die Erfahrung und die Kompetenz älterer Menschen für den Arbeitsmarkt nutzen wollen. Um Arbeit im Alter attraktiv zu machen, wollen wir eine Aktivrente einführen: Wer das gesetzliche Rentenalter erreicht hat und freiwillig weiterarbeiten möchte, sollte sein Gehalt bis zu einem bestimmten Betrag steuerfrei bekommen. Diese Idee haben wir in unserem Wahlprogramm konkretisiert, indem wir einen steuerfreien Hinzuverdienst von bis zu 2.000 Euro für Arbeitnehmer, die über das gesetzliche Rentenalter hinaus freiwillig weiterarbeiten, einführen wollen.

Viele Grüße

Ronja Kemmer

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