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Frage von Karlheinz R. •

Frage an Ronald Pofalla von Karlheinz R. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Pofalla,

Im Entwurf Ihres neuen Grundsatzprogramms steht:

„Mit sozialverträglichen Studiengebühren sollen die Hochschulen ihre Lehrangebote gezielt verbessern“.

Erklären Sie mir als Familienvater bitte, wie ich mit einem Einkommen von 1.100,- Euro netto monatlich (nicht wöchentlich) und bei einer Miete von 490,00 Euro für meinen Sohn Studiengebühren aufbringen kann.

Was ist an Studiengebühren sozial verträglich und wie wird durch sie das Gebot der Chancengerechtigkeit erfüllt?

Chancengerechtigkeit geistert doch durch den ganzen Entwurf.

„Das gegliederte Schulsystem hat sich als erfolgreich erwiesen“.

In internationalen Studien wird aufgezeigt, dass unser gegliedertes Schulsystem das sozial selektivste ist. Was ist daran Erfolgreich?

Gespannt warte ich auf Ihre Antwort und bedanke mich dafür im Voraus.

Mit freundlichen Grüßen
Rahm

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Rahm,

vielen Dank für Ihre Mail, die ich mit Interesse gelesen habe.

Um es klar zu sagen: Ich halte Studiengebühren sehr wohl für sozial vertretbar. Studiengebühren sind eine Voraussetzung für eine bessere personelle und materielle Ausstattung der deutschen Hochschulen. Dies ist im unmittelbaren Interesse der Studierenden.

Auch in den meisten anderen Industrieländern werden Studiengebühren erhoben, ohne dass dies zu einer sozialen Selektion führen würde.

Fakt ist, dass es eine Vielzahl zinsgünstiger Finanzierungsmöglichkeiten für die Studierenden gibt, die eine Rückzahlung erst nach dem Ende des Studiums vorsehen. Da Akademiker nach ihrem Studium in der Regel auch höhere Einkommen erzielen als Nicht-Akademiker halte ich dies für zumutbar.

Was die Frage des Schulsystems angeht, so interpretieren Sie die Aussagen etwa der PISA-Studie falsch. Im Rahmen der PISA-Studie haben die deutschen Gesamtschulen im Vergleich zu Realschulen und Gymnasien deutlich schlechter abgeschnitten. Im internationalen Vergleich lässt sich im Übrigen nicht feststellen, dass gegliederte Schulsysteme generell zu einer stärkeren sozialen Selektion führen.

Mit freundlichen Grüßen
Ronald Pofalla, MdB