Trotz Sanktionen erreichten die Importe von russ. LNG in die EU 2024 ein Rekordniveau. Dt. Staatsunternehmen SEFE ist einer der Hauptabnehmer. Wie ist Ihre Problemeinschätzung? Warum bremst die BRD?
Laut der DUH-Analyse, die gemeinsam mit den Organisationen Urgewald, Razom We Stand (Ukraine) u. Bond Beter Leefmilieu (Belgien) erstellt wurde, traten deutsche Akteure als Hauptabnehmer von russ. LNG in Erscheinung. Allein SEFE kaufte 2024 58 Lieferungen mit einem Gesamtvolumen von 4,1 Millionen Tonnen – sechseinhalbmal so viel wie im Vorjahr, als das Unternehmen 12 Lieferungen (880.000 Tonnen) bezog: https://tinyurl.com/2fh34sz2 Wie sehen Sie die Problemlage u. zudem die Rolle des staatlichen dt. Unternehmens SEFE, das an langfristigen Lieferverträgen mit dem russischen Anbieter Novatek festhält? " Im vergangenen Monat hatten zehn EU-Länder – darunter Finnland, Polen und die baltischen Staaten...die EU-Kommission aufgefordert, „den Import von russischem Gas und LNG so bald wie möglich zu verbieten“ https://tinyurl.com/yf7df65z
Warum bremst die SPD-geführte Regierung, wie früher immer wieder jenseits von sog. "Zeitenwende"? https://tinyurl.com/2p8f3v5e, https://tinyurl.com/27um633k

Sehr geehrter Herr H.,
Deutschland importiert direkt kein LNG aus Russland.
Gleichwohl gelangt russisches LNG über Flüssiggasterminals in anderen Ländern und privaten Unternehmen, wie SEFE, nach Deutschland. Dass SEFE nach wie vor russisches LNG abnimmt, liegt im Wesentlichen daran, dass es Verträge aus der Zeit vor dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gab. Würde SEFE die vereinbarten Mengen nicht abnehmen, müssten sie dennoch bezahlt werden und Russland hätte die Möglichkeit, die gleichen Kontingente nochmal auf dem Weltmarkt zu verkaufen und damit doppelt zu kassieren.
Schließlich gelangt ein großer Anteil des russischen LNG, das an europäischen Häfen ankommt, gar nicht in den europäischen oder gar den deutschen Markt. Es wird an den Häfen unter Zollverschluss gehalten und direkt weitergeleitet, z.B. nach Indien.
Mit freundlichen Grüßen
Rolf Mützenich