Sehr geehrter Herr Mützenich, in Belgien muss für die Beschäftigten im Nichttarifgebiet in Inflationsausgleich gezahlt werden. Ist das nicht auch eine gute Idee für Deutschland?
Was spricht dagegen? Oder finden Sie es gut dass der Hilfsarbeiter demnächst das gleiche bekommt wie der Facharbeiter, die Technikerin und bald auch der Ingenieur?
MfG
U. K.
Sehr geehrter Herr K.
das mag auf dem ersten Blick verlockend für die Arbeitnehmer:innen klingen, hat aber auch Nachteile. So sind Lohnerhöhungen in Zeiten geringer Inflation Grenzen gesetzt und können dennoch volkswirtschaftlich notwendig sein.
Daher setzen wir in der Koalition auf andere Instrumente, um die Inflation zu bekämpfen. So sieht das Dritte Entlastungspaket zum Beispiel eine Strompreisbremse für den Basisverbrauch vor, wir erhöhen das Kindergeld und ermöglichen eine steuer-und abgabenfreie Einmalzahlung bis 3000 Euro, sollten sich die Tarifparteien darauf verständigen. Auch hat das Bundeskabinett das Inflationsausgleichsgesetz auf den Weg gebracht, welches für 48 Millionen steuerpflichtige Bürger*innen Entlastungen mit sich bringt.
Mit freundlichen Grüßen
Rolf Mützenich