Frage an Rolf Mützenich von Erich H. bezüglich Finanzen
Werter Herr Dr. Mützenich,
vielen Dank für die schnelle Antwort. In Ihrer Antwort prangerten Sie die sittenwidrigen Löhne und das Verhalten der Manager an. Nun habe ich etwas nicht verstanden. Sie werden mir bestimmt helfen.
Die Bahn und die Post wurden von Steuergeldern gebaut. Die Parteien bestimmen jeweils die Vorstandsgehälter. Warum gibt es hier diese riesigen Einkommensunterschiede zwischen den Lokführern und dem Herrn Mehdorn?
Warum dürfen Politiker in diesen Vorständen ihre Einnahmen für sich behalten, wenn es doch dem Volk gehört?
Habe alte Lohntabellen von 1765, die der alte Preußenkönig verfügt hatte. Hier betrug der Unterschied knapp das 11 - fache zwischen dem Direktor und dem Ungelernten. Hat er den Arbeiter mehr geachtet, als es die SPD zur Zeit praktiziert?
Mit freundlichen Grüßen
E. Humplik
Sehr geehrter Herr Humplik,
vielen Dank für Ihre Frage. Während die Bahn sich im Bundesbesitz befindet, wurde die Deutsche Post 1995 privatisiert. Bis 2008 wurde sie von Klaus Zumwinkel geführt, der dann wegen Steuerhinterziehung zurücktreten musste. Die Vorstandsgehälter werden im Übrigen auch in Staatsunternehmen nicht von den Parteien, sondern von dem Unternehmen selbst, bzw. im Falle der Deutschen Bahn vom Personalausschuss festgelegt. Man kann sicher lange darüber streiten, ob die Gehälter der Vorstände angemessen oder – wie ich finde – maßlos überzogen sind. Ohne Zweifel werden die Einkommensunterschiede immer größer. Dafür allein die Politik verantwortlich zu machen, ist m.E. aber zu kurz gegriffen. Ich hoffe, dass Sie mit mir der Meinung sind, dass wir dringend einen Mindestlohn in Deutschland brauchen. Mit einem Rückgriff auf alte Lohntabellen aus dem Jahre 1765 wird man der heutigen Situation in jedem Fall nicht gerecht. Ich bin dankbar, dass bereits damals mutige Frauen und Männer für die Verbesserung der unmenschlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen eingetreten sind. Im Übrigen verweise ich Sie auf meine Antwort auf Ihre Frage vom 16.02.
Mit freundlichen Grüßen
Rolf Mützenich
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