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Rolf Mützenich
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Frage von Jürgen W. •

Frage an Rolf Mützenich von Jürgen W. bezüglich Familie

Sehr geehrter Herr Dr. Rolf Mützenich,

in Deutschland wird viel darüber diskutiert was man für Familien tun kann, sei es nun das Kindergeld anzuheben, steuerliche Entlastungen etc.

Aber über die grundsätzlichen Probleme scheint sich niemand Gedanken zu machen.

Wir haben 2 Kinder, meine Tochter ist 7 und geht in die 2. Klasse, mein Sohn ist 4 und geht in den Kindergarten. Mit Hinblick auf die Sommerferien werden wir dieses Jahr vor ein schwieriges Problem gestellt, nämlich das die KiTa für 3 Wochen schliesst und das vor den Sommerferien. Wie kann das sein? Für eine Familie wo ein Ehepartner voll erwerbstätig ist und der andere zu 50% stellt dies eine schier unlösbare Aufgabe dar. Durch diese Konstellation der Schliesszeiten von Schule und Kindergarten wird man dazu genötigt seinen Urlaub zur Kinderbetreuung zu opfern oder den zweiten Verdienst in eine private Kinderbetreuung zu opfern. Natürlich wird jede Familie 2-3 Wochen in den Sommerferien für einen gemeinsamen Urlaub einplanen, aber warum wird der Kindergarten vor den großen Ferien geschlossen? Wenn ich mich recht erinnere wird Urlaub per Gesetzt als Erholung definiert. Versteht der Gesetztgeber darunter auch die Kinderbetreuung auf Kosten des eigenen Erholungsurlaubes? Wer ist verantwortlich für solche unsinnigen Gesetzte oder Regelungen? Haben diese Personen jemals selbst Kinder gehabt?

Generell ist Deutschland, was Kinderbetreuung angeht, noch in der Steinzeit und ein Entwicklungsland. Das beginnt schon damit, das viele junge studierende Menschen ihren Kinderwunsch auf später verschieben, da es keine Einrichtungen und Betreuungen gibt bzw. es bei diesem Personenkreis am finaziellen Aspekt scheitert. Und dieses Fiasko setzt sich dann im Berufsleben fort. Familien werden gezwungen auf die Belange der öffentlichen Einrichtungen Rücksicht zu nehmen. Wann fängt endlich ein Umdenken statt das Familien in den Vordergrund stellt? Unsere Kinder sind die Steuerzahler von morgen und unsere Altervorsorge.

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Wohlfahrt,

vielen Dank für Ihre Frage. Es ist sicherlich bedauerlich und für viele Eltern schwierig, wenn der Kindergarten mehrere Wochen im Jahr geschlossen ist. Ich kenne dieses Problem im Übrigen selbst aus eigener Betroffenheit. Wie sie wissen, fordert die SPD seit langem eine bessere Kinderbetreuung, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gerade auch für (alleinerziehende) Mütter zu gewährleisten. Ziel unseres Bildungsprogrammes ist es, dass alle ein- bis sechsjährigen Kinder bis 2010 Kindergärten oder Kindertagesstätten kostenlos besuchen können. Dazu gehört auch eine entsprechende Betreuung. Die anfallenden Kosten durch das zur Verfügung stellen der Kindergarten- und Tagesstättenplätze soll durch eine Beteiligung des Bundes finanziert werden.

In der Hoffnung, Ihre Frage damit beantwortet zu haben, verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen

Rolf Mützenich

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