Frage an Rolf Koschorrek von Olaf B. bezüglich Recht
Sehr geehrter Herr Dr. Koschorrek,
der Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung sieht vor, Telekommunikationsunternehmen ab 2008 zu verpflichten, Daten über die Kommunikation ihrer Kunden auf Vorrat zu speichern. So soll nachvollziehbar werden, wer mit wem in den letzten sechs Monaten per Telefon, Handy oder E-Mail in Verbindung gestanden hat. Bei Handy-Telefonaten und SMS soll auch der jeweilige Standort des
Benutzers festgehalten werden. In Verbindung mit anderen Daten soll zudem die Nutzung des Internet nachvollziehbar werden.
Letztlich würden ohne jeden Verdacht einer Straftat sensible Informationen über die sozialen Beziehungen (einschließlich Geschäftsbeziehungen), die Bewegungen und die individuelle Lebenssituation (z.B. Kontakte mit Ärzten, Rechtsanwälten, Psychologen, Beratungsstellen) von über 80 Millionen Bundesbürgerinnen und Bundesbürgern gesammelt werden. Damit höhlt eine Vorratsdatenspeicherung Anwalts-, Arzt-, Seelsorge-, Beratungs- und andere Berufsgeheimnisse aus und begünstigt Wirtschaftsspionage. Sie untergräbt den Schutz journalistischer Quellen und beschädigt damit die Pressefreiheit im Kern. Die enormen Kosten einer Vorratsdatenspeicherung sind von den Telekommunikationsunternehmen zu tragen. Dies wird Preiserhöhungen nach sich ziehen, zur Einstellung von Angeboten führen und mittelbar auch die Verbraucher belasten.
Wie stehen Sie persönlich zu diesem Vorhaben? Ist Ihnen bekannt, dass 49% der CDU-Wähler in einer Forsa-Umfrage vom Juni 2007 eine 6-monatige Speicherung aller Verbindungsdaten als "unzulässigen Eingriff in die Freiheitsrechte" bezeichnet haben?
Bitte senden Sie mir eine individuelle Antwort, da mich Ihre persönliche
Meinung interessiert. Das Formschreiben Ihrer Fraktion zu diesem Thema ist mir bereits bekannt.
Mit freundlichem Gruß,
Sehr geehrter Herr Breyer,
vielen Dank für Ihre Frage zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung.
Gerne widme ich mich der Beantwortung von Bürgeranfragen aus meinem Wahlkreis Steinburg/Dithmarschen-Süd/Bad Bramstedt-Land. Bitte schicken Sie mir Ihr Anliegen dazu an mein Berliner Büro, an mein Büro im Wahlkreis oder per E-Mail ( rolf.koschorrek@bundestag.de ) unter Angabe Ihrer Adresse, damit ich Ihnen direkt antworten kann.
Mit freundlichen Grüßen
Rolf Koschorrek