Rolf Geffken
DIE LINKE
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Frage von Jörg Henry D. •

Frage an Rolf Geffken von Jörg Henry D. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Dr. Geffken,

die ehemalige rot-grüne Koalition hat unter Führung von Altkanzler Schröder das Hartz IV-Gesetz verabschiedet, wodurch mittlerweile 2,6 Mio Kinder in Armut leben müssen. Was wollen Sie tun, um diesen eklatanten Mißstand zu beseitigen?

Mit freundlichen Grüßen
Jörg Henry David

Antwort von
DIE LINKE

Lieber Jörg Henry David,

die Kinderarmut in Deutschland ist staatlich verordnete und gewollte Armut. Sie ist das unmittelbare Produkt der verfassungswidrigen Hartz IV Gesetzgebung, die den Eltern ein menschenwürdiges Existenzminimum verweigert. Sie ist aber auch das Ergebnis einer kinderfeindlichen Politik, die es Eltern generell erschwert Kinder in dieser Gesellschaft aufzuziehen und ins Leben zu begleiten. Dabei geht es nicht nur etwa darum, dass die Gesetzgebung selbst mit ihrem skandlösen "Grundbedarf" die Armut erzeugt und absichert. Nein, die Gesetzgebung - und die behördliche Praxis bei den Agenturen der Arbeit - unterstellen ja den Betroffenen, dass sie s e l b s t "Schuld" an ihrem Schicksal seien. Obwohl nicht genügend Arbeit da ist, wird so getan, als müsse man sich eben nur genügend um eine Selle "bewerben". Dann werde es schon "laufen". Da die Betroffenen es besser wissen, oft aber nicht die Kraft haben sich zu wehren, werden sie meist resignieren. Genau diese Verhaltensweise wird dann an die Kinder weitergegeben. Resignation und Passivität. Oft erscheint heranwachsenden Kindern dann der Weg in die Kriminalität als einziger "Ausweg".....! Aus diesem Teufelskreis kommen wir alle nur heraus, wenn die Politik der sozialen Kälte beendet wird. Gesetzlicher Mindestlohn und eine gesetzliche Mindestsicherung sind dabei die wichtigsten Stichworte. Daneben geht es darum, den Menschen wieder Mut zu machen, aufrecht zu gehen und sich zunächst einmal gegen Ungerechtigkeiten zu wehren. Die Kinderarmut ist so gesehen nicht nur Verfassunsgbruch, sie ist nicht nur ein Angriff auf den Sozialstaat und nicht nur eine Missachtung der Menschenwürde, sie ist vielmehr zugleich auch der Versuch, die Ausgrenzung einer ganzen Bevölkerungsschicht "vererbbar" zu machen. Die Krokodilstränen der herrschenden Politiker ändern nichts an der Tatsache, dass diese Politik die Menschen längst abgeschrieben hat. Man braucht sie nicht mehr. Noch nicht einmal bei den Wahlen. Denn diese wählen nicht mehr. Auch diese Haltung wird "vererbt". Bitte sorgen Sie dafür, dass die Eltern solcher Kinder am 27.1. der Politik der sozialen Kälte eine Absage erteilen und die Kandidaten der Linken wählen.

Beste Grüsse
Dr. Rolf Geffken