Rolf Geffken
DIE LINKE
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Frage von Heinrich S. •

Frage an Rolf Geffken von Heinrich S. bezüglich Innere Sicherheit

Wie beurteilen Sie die Rechts- und Justizpolitik der noch amtierenden Landesregierung ?

Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Schmidt,

die Rechts- und Justizpolitik der amtierenden Landesregierung ist völlig inakzeptabel. Einige Stichworte:

1. das niedersächsische Polizeigesetz, das schon 2005 vom Bundesverfassungsgericht in wichtigen Punken für verfassungswidrig erklärt wurde, o h n e dass der amtierende Innenminister auch nur an Rücktritt g e d a c h t hätte (stattdessen lässt er durch "seinen" sog. Verfassungsschutz auch den Unterzeichneten rechtswidrig bespitzeln....),

2. die Abschaffung der Widerspruchsinstanz in den Verwaltungen, durch die insbesondere weniger bemittelte BürgerInnen gezwungen werden, bei jeder behördlichen Entscheidung gleich die Gerichte anzurufen und einen Rechtsanwalt zu beauftragen (was das vor dem Hintergrund der von der Landesregierung faktisch beabsichtigten Abschaffung der Prozesskostenhilfe bedeutet, habe ich in meiner Antwort an Frau Seidel aus Dorum deutlich gemacht),

3. die Abschaffung der Gerichtstage bei den Arbeitsgerichten, durch die ohne jede Kostenersparnis eine gewisse Bürger- und Ortsnähe der Justiz abgeschafft wurde: Wer in Langen wohnt muss in Stade klagen. Betroffene werden seltener geladen. Das Grundrecht auf rechtliches Gehör wird so auf dem Altar einer angeblichen "Effizienz" geopfert,

4. die Abschaffung der Mitbestimmungsrechte in den öffentlichen Verwaltungen nach dem Modellkommunengesetz. Hier wurde mit einem Federstrich die Beteiligung der Beschäftigtenvertretungen von über 300.000 ArbeitnehmerInnen einer angeblichen "Verwaltungsmodernisierung" geopfert,

5. die geplante faktische Abschaffung der Prozesskostenhilfe und die damit verbundene Rückkehr zur "Klassenjustiz" des 19. Jahrhunderts,

6. die rechtswidrige Bespitzelung von PolitikerInnen der Partei DIE LINKE durch den "Verfassungsschutz" des Herrn Schünemann,

Es ist eine völlige Umkehr in der Rechts- und Justizpolitik Niedersachsens erforderlich. Allerdings muss auch die Öffentlichkeit endlich zur Kenntnis nehmen, dass diese Regierung eine zutiefst rechtsstaatsfeindliche Politik betreibt und dass DIE LINKE nicht nur d i e Partei des Sozialstaates ist, sondern auch d i e Partei des Rechtsstaats. Wir setzen uns für den Erhalt der Menschen- und Grundrechte aktiv ein. Die Landtagsmehrheit in Hannover baut diese Rechte ab.

Beste Grüsse
Ihr
Dr. Rolf Geffken