Rolf Geffken
DIE LINKE
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Frage von werner s. •

Frage an Rolf Geffken von werner s. bezüglich Familie

Was werden Sie tun, um Müttern (und Vätern) mit Behinderung eine gleichberechtigte Teilhabe bei der Wahrnehmung ihrer Betreuungs- und Erziehungsaufgaben zu ermöglichen?

Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Schuren,

es ist ein grundsätzliches Anliegen der Linkspartei, soweit irgendmöglich behinderten Menschen eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, bei der Arbeit und im Beruf zu ermöglichen. Es ist die CDU-Opposition, die in unerträglicher Weise gegen die Umsetzung der Antidiskriminierungs-richtlinie polemisierte und damit erneut Vorurteile gegenüber Behinderten förderte und das vorhandene Umsetzungsdefizit bestehender Regelungen vergrößern half. Es ist die SPD-geführte Bundesregierung, die maßgeblich für die unzureichende Umsetzung bestehender Standards etwa nach dem SGB verantwortlich ist. Wenn aber schon die Umsetzung bestehender Regelungen unseres Sozialrechts in Verwaltung und Wirtschaft halbherzig oder gar nicht erfolgt, so würde die Aufstellung von Forderungen für behinderte Eltern allein wenig bewirken. Als Maßnahmen kämen mE etwa in Betracht, die vollständige steuerliche

Entlastung behinderter Eltern für die Zeit ihrer Erziehungsarbeit sowie die aktive Unterstützung behinderter Eltern mit technischen Hilfsmitteln im eigenen Haushalt (analog zu den Integrationsmaßnahmen am Arbeitsplatz). Das Hauptproblem aber ist, daß Behinderte in dieser Gesellschaft als "Randgruppe" gelten und die besondere Problematik behinderter Eltern gar nicht wahrgenommen wird. Die offizielle "Politik" verstärkt diesen Zustand durch ihre opportunistisch bis provokative Art, alle Arten von "Minderheiten" praktisch auszugrenzen ( "Ausländer", "Asylanten", "Schwule", ja inzwischen sogar "Ostdeutsche") und ausgerechnet aus Gründen der "Wählbarkeit" vorhandene Vorurteile in der Gesellschaft zu verstärken. Hier werde ich mich im Falle einer Wahl auch und gerade im Bundestag für ein massives Umdenken der medialen Öffentlichkeit einsetzen. Alle Studien beweisen: Im Arbeitsleben wie in Familie und Haushalt sind behinderte Menschen, ihre Erfahrungen, ihre Motivation und ihre Kenntnissei ein GEWINN für die Gesellschaft.

Beste Grüße
Ihr
Dr. Rolf Geffken