Frage an Roland Sperling von Günther K. bezüglich Gesundheit
Hallo und guten Tag Herr Sperling,
in der Sendung "Markt" am 6.9.2017, WDR 3, Fernsehen, von 20.15 - 21.00 Uhr, hat Herr Martin Weyand vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) erklärt, das NRW trotz erheblicher Probleme mit Nitrat im Grundwasser immer noch Gülle importiert. Dazu wörtlich: "... Nach wie vor kommen über 60.000 LKW-Ladungen pro Jahr aus den Niederlanden. ... " . - Die Sendung kann noch längere Zeit in der Mediathek des WDR angesehen werden. Es ist der Teil: "Wasser- Leitung gegen Flasche" .
In diesem Zusammenhang habe ich als Wähler aus Ihrem Wahlkreis eine Frage an Sie:
Was beabsichtigen Sie in der kommenden Legislaturperiode dafür zu tun, dass nicht weiterhin pro Jahr 60 000 LKW-Ladungen Gülle aus Holland auf unseren Feldern verteilt werden und unser Grundwasser weiter verunreinigt bzw. vergiftet wird?
Für Ihre Rückmeldung schon vielen Dank im Voraus.
Mit freundlichem Gruß
G. K. aus Grevenbroich-Stadtmitte
Sehr geehrter Herr K.,
vielen Dank, dass Sie auf dieses wirklich wichtige Thema hinweisen.
40 % der Grundwasservorkommen in NRW weisen bereits heute eine zu hohe Nitratbelastung auf. Und die Belastung steigt: da die Gülle 10 Jahre braucht, bis sie im Grundwasser ankommt, sind über 10 Millionen Tonnen, die in den letzten Jahren allein an importierter Gülle in NRW aufgebracht wurden, noch gar nicht im Grundwasser angekommen.
Vielleicht ist Ihnen bekannt, dass es ein EU-Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland gibt, weil Deutschland weder die EG-Wasserrahmenrichtlinie noch die EG-Nitratrichtlinie einhält.
Vor wenigen Wochen wurde im Bundestag gegen die Stimmen der LINKEN und der Grünen eine neue Düngemittelverordnung beschlossen (nicht zu verwechseln mit dem Düngegesetz, das im Frühjahr bei Enthaltung der Linken beschlossen wurde). Natur- und Umweltverbände halten diese für unzureichend. Deswegen wird es sich die LINKE im kommenden Bundestag zur Aufgabe machen, hier Nachbesserungen (Verschärfungen) zu fordern. DIE LINKE fordert eine Novelle der
Düngeverordnung, die wirksam dazu beiträgt, dass die Gewässer weniger belastet und die
Düngung so erfolgt, dass sie effektiver den Pflanzen zur Verfügung steht und die Belastung
des Naturhaushaltes durch Nährstoffüberschüsse minimiert werden.
Aus meiner Sicht muss letztlich auch über eine grundlegende Wende im Agrarbereich nachgedacht werden sowie über einen geringeren Fleischkonsum, denn auch das hat mit dem hohen Gülleaufkommen in den Niederlanden zu tun, der dann irgendwo hin muss.
Mit freundlichen Grüßen,
Roland Sperling