Frage an Roland Prejawa von Annette L. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Prejawa,
ich bin eine von ca. 600 Dozentinnen, die an den Volkshochschulen in Berlin einen arbeitnehmerähnlichen Status haben, d.h. wir arbeiten hauptberuflich in der Weiterbildung, z.B. in Integrationskursen oder Computerkursen, werden aber über Stunden-Honorare bezahlt.
Ich arbeite (trotz eines sehr gut abgeschlossenen Studiums) in permanent unsicheren Arbeitsverhältnissen und ohne grundlegende soziale Absicherungen wie z.B. eine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Mutterschutz u.ä.
Die Honorare sind dabei trotz des arbeitnehmerähnlichen Status nicht annähernd hoch genug, um eine private Absicherung bezahlen zu können. Diese Situation ist für mich persönlich und für viele meiner KollegInnen sehr belastend.
Aus diesem Grunde streben die Gewerkschaften verdi und GEW, in denen viele von uns Mitglieder sind, Tarifverträge für arbeitnehmerähnliche Dozent/innen an.
Würden Sie als Abgeordnete unsere Forderung nach einer Verbesserung unserer prekären Arbeitsverhältnisse unterstützen ?
Mit freundlichen Grüßen
Annette Lehmann
Hallo Frau Lehmann,
Selbstverständlich unterstütze ich diese Forderung, da bei unterbezahlten Dozenten und Dozentinnen früher oder später auch die Lehrqualität leidet. Ich möchte jedoch hier unterscheiden zwischen den Modellen des selbstständigen Dozenten oder des fest angestellten Dozenten. In beiden Modellen sollten Dozenten beschäftigt werden können, weil jede Beschäftigungsform auch jeweilige Vorteile für die Dozenten oder den Dozenten haben kann.
In jedem Fall muss beim Honorar-Dozent, das Honorar auch für die soziale Absicherung ausreichend sein. Bei den fest angestellten Dozenten sollte die Entlohnung ortsüblich und der Qualität entsprechend sein. Die Impulse müssen hier von Staat als Arbeitgeber ausgehen.
Mit freundlchen Grüßen
Roland Prejawa