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Roderich Kiesewetter
CDU
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Frage von David P. •

Wie sieht aus zum Thema Schulsystem? Wurde schon mal darüber nachgedacht das Schulsystem zu ändern?

Sehr geehrter Herr Kiesewetter,
laut einer DAK-Studie leiden fast 1/3 aller Schüler an Depressionen. Sieht man sich einen Erstklässler an und vergleicht den mit einem aus Klasse 10, so stellt man fest, dass bei Letzteren die Motivation zum Lernen gen 0 ist.
Themen wie Persönlichkeitsentwicklung, Geld, Marketing/Verkauf, Selbstbewussteinsein, Business und vieles mehr bleibt aus. Ich schreibe hier nicht aus meiner Erfahrung, sondern von dem aller Schüler. Ich fordere eine grundlegende Änderung, damit auch in Zukunft Deutschland und dann als Beispiel die ganze Welt besser wird. Bildung ist teuer, aber keine Bildung ist fatal. Ich bitte darum, dass das Bullemie-Lernen einem Ende gesetzt wird. Ich fordere, damit Kinder und Jugendliche eigenständig denken lernen können, weil die Curriculums sind von Menschen gemacht, die keine Erfahrung mit Schule haben. Schule soll einen aufs Leben vorbereiten, doch Schüler gehen ahnungslos von der Schule raus und ihr Potential wird nie entfaltet.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr P.,

vielen Dank für Ihr Schreiben.

Die DAK-Studie, die Sie ansprechen, habe ich auch gelesen und hat mich ebenfalls besorgt gemacht. Will man hier etwas ändern, muss man die Zahlen genauer betrachten. Die Probleme sind nämlich je nach Schulform sehr unterschiedlich. An Haupt- und Realschulen ist die Zahl der betroffenen Schüler mit 32 Prozent deutlich größer als an Gymnasien mit 24 Prozent. Auch ist bei Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund der Anteil mit 36 Prozent besonders hoch.

Um die Bildung in Deutschland wieder zu stärken und dieses Problem anzugehen, sollten wir alles überdenken. Dazu gehört auch der Bildungsföderalismus. Wir stehen nicht zwischen den Bundesländern im Wettbewerb, sondern mit China oder Nordamerika.
Auch dürfen wir uns nicht mit Bildungsarmut abfinden. Hier kommt genau das Problem, das Sie ansprechen, zum Tragen. Wir müssen neue Wege finden, wie wir schulische Erfolge von der sozialen Herkunft entkoppeln können und so auch Schülerinnen und Schülern Ängste nehmen können.
Wir sollten daher Schulen, die eher in Vierteln liegen, wo die sozialen Probleme stärker sind, besser ausstatten. So wie es in NRW bereits gemacht wird.

Es gilt hier immer noch der Grundsatz von John F. Kennedy: „Es gibt nur eins was auf Dauer teurer ist als Bildung: keine Bildung.“

Herzliche Grüße

Roderich Kiesewetter

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