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Roderich Kiesewetter
CDU
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Frage von Andy G. •

Werden Sie sich für ein Überdenken der deutschen LNG-Strategie und ein Adressieren der Menschenrechtsverletzungen in der Vorkette von Erdgaslieferungen (z.B. über Staatsfirmen wie SEFE) einsetzen?

Sehr geehrter Herr Kiesewetter,

spätestens 2023 stand fest, dass die LNG-Ausbaupläne zu Überkapazitäten führen werden. Und im Februar dieses Jahres kam dann die Bestätigung durch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung: Deutschlands Gasversorgung ist und war stabil - auch ohne weiteren Ausbau der Infrastruktur. Die schwache Auslastungsquote der Terminals bestätigt dies auch in echt. Pure Steuermittelverschwendung.

Dennoch unterzeichneten deutsche Unternehmen Langzeitverträge mit US-Firmen und deutsche Banken investierten in Terminals in den USA. Die Hauptlast dieser unverantwortlichen Investitionen tragen vor allem einkommensschwache Gemeinschaften und ohnehin diskriminierte Gruppen vor Ort. LNG – insbesondere Fracking-Gas – weist erhebliche Menschenrechtsrisiken auf. Auf Grundlage des DE-Lieferkettengesetzes sind Förderung, Verarbeitung und Importe von LNG und Fracking-Gas äußerst problematisch. Die strukturellen Menschenrechtsverletzungen müssen dringend adressiert werden.

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr G.,

vielen Dank für Ihre Frage. Die Nutzung von LNG ermöglicht es Deutschland, seine Energiequellen zu diversifizieren und die Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten, wie Russland, zu reduzieren. Durch den Import von LNG aus verschiedenen Ländern, wie den USA, Katar oder Norwegen, kann Deutschland seine Energiesicherheit erhöhen und geopolitische Risiken verringern. Zudem kann LNG als Übergangslösung dienen, während Deutschland den Umstieg auf erneuerbare Energien weiter vorantreibt. Im Vergleich zu Kohle und Öl ist Erdgas emissionsärmer und kann helfen, den CO₂-Ausstoß zu verringern, während langfristig erneuerbare Energien ausgebaut werden. Außerdem bietet LNG Flexibilität in der Energieversorgung, da es leicht gelagert und transportiert werden kann. Dies ist besonders wichtig in Zeiten von Engpässen oder bei Problemen mit Pipelines. Durch den Zugang zu globalen LNG-Märkten kann Deutschland flexibel auf Nachfrageänderungen reagieren.
Sie sehen also, ich befürworte den Ausbau der deutschen LNG-Infrastruktur. 

Herzliche Grüße
Roderich Kiesewetter

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