Was halten Sie von der Einschätzung der RAND Corporation, nach welcher der Krieg in der Ukraine für die ukrainische Armee auch mit westlicher Waffenhilfe nicht zu gewinnen ist?
Sehr geehrter Herr Kiesewetter,
was halten Sie von der Einschätzung der RAND Corporation (einem US Think Tank, der die US-Regierung in militärischen Fragen berät) nach welcher der Krieg in der Ukraine für die ukrainische Armee auch mit westlicher Waffenhilfe nicht zu gewinnen ist und weshalb diese zur Anstrebung von Waffenstillstandsverhandlungen rät? (https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/militaer-analyse-ukraine-geopolitik-us-denkfabrik-rand-corporation-diesen-krieg-kann-keiner-gewinnen-kehrt-jetzt-vernunft-ein-li.313682?)
Sehr geehrter Herr Z.
vielen Dank für Ihre Frage. Diese Einschätzungen sind mir insbesondere bekannt, da Frau Wagenknecht sich oftmals auf RAND berufen und dies falsch wiedergegeben hat. RAND hat sich klar für eine langfristige Unterstützung der Ukraine ausgesprochen und bekräftigt, Stabilität in Europa sei im Interesse der Vereinigten Staaten und könne am besten erreicht werden, indem man Putin Einhalt gebiete. Zudem hat RAND nie davon gesprochen, der Krieg sei für die Ukraine nicht zu gewinnen, sondern einzig und allein betont, am Schluss stehe wahrscheinlich ein Verhandlungsfrieden. Damit der Ukraine aber kein Frieden aufgezwungen wird, muss man sie allerdings erstmals in eine Position bringen, in der sie mit Russland auf Augenhöhe und einer Position der Stärke verhandeln kann. Ohne westliche Waffenlieferungen zur Befreiung des Staatsgebietes geht das nicht.
Herzliche Grüße
Roderich Kiesewetter